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Afrikanischer Historiker Ki-Zerbo gestorben  
  Der vermutlich bekannteste Historiker des afrikanischen Kontinents, Joseph Ki-Zerbo, ist tot. Der Autor und Politiker mit dem Beinamen "alter Weiser" starb in Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos.  
Er wurde 84 Jahre alt. Er werde am Donnerstag in seinem Heimatdorf Toma im Westen des Landes beigesetzt, teilten seine Angehörigen mit.
Historiker, Abgeordneter, Nobelpreisträger
Bild: EPA
Ki-Zerbo bei der Verleihung des "Right Livelihood Awards" 1997
Ki-Zerbo wurde weltweit als Herausgeber der mehrbändigen "Allgemeinen Geschichte Afrikas" bekannt, die von der UNO-Wissenschaftsorganisation UNESCO unterstützt wurde und ein wichtiger Baustein in der Neupositionierung des Kontinents nach dem Ende der Kolonialzeit war. Als Historiker lehrte Ki-Zerbo in Frankreich, Senegal, Niger und Burkina Faso.

Ki-Zerbo gehörte zeitweise auch dem Parlament seines Landes an. Im August legte er sein Abgeordnetenmandat nieder. Zur Zeit der Militärjunta unter Thomas Sankara (1984-87) lebte Ki-Zerbo im Exil, 1992 kehrte er in seine Heimat zurück. Als Politiker und Autor setzte er sich nach seinen eigenen Angaben dafür ein, den Afrikanern die Kontrolle über ihr Schicksal zurückzugeben. 1997 erhielt wurde ihm der Alternative Nobelpreis für seine lebenslangen Bemühungen um eine eigene afrikanische Identität verliehen.

[science.ORF.at/APA/AFP, 5.12.06]
->   Joseph Ki-Zerbo - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010