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Forschungsrat plant weitere Awareness-Kampagne  
  Nach Auslaufen der Kampagne "innovatives-oesterreich.at" sollen die Bemühungen fortgesetzt werden, den Österreichern den Nutzen von Wissenschaft und Forschung nahe zu bringen.  
"Es ist eine permanente Aufgabe, Awareness zu schaffen", sagte der Vorsitzende des Rats für Forschung und Technologieentwicklung (RFT), Knut Consemüller, bei der Abschlussveranstaltung der Kampagne in Wien. Die Evaluierung der Maßnahmen zeigte allerdings deutliche organisatorische Schwachstellen.
Von der Webung zum Dialog
Nachdem die erste vom RFT initiierte Image-Kampagne primär auf Werbung setzte ("Auf die Birne kommt es an"), stand in der im Herbst 2005 gestarteten, von Infrastruktur-, Bildungs- und Wirtschaftsministerium getragenen Initiative unter dem Titel "innovatives-oesterreich.at" der Dialog im Mittelpunkt.

Zwölf Mio. Euro wurden für 50 Projekte mit über 100 Einzelveranstaltungen aufgewendet. Höhepunkte waren u.a. die - bisher singulär gebliebene - Lange Nacht der Forschung oder die Ausschreibung eines neuen Forschungsmagazins. Darüber hinaus liefen viele schon zuvor existierende Veranstaltungen unter der Dachmarke, etwa die Kinderunis.
Fragwürdige Statistiken
Insgesamt sollen bei den verschiedenen Events rund 265.000 Besucher gezählt worden sein, wobei diese Zahl in Zweifel zu ziehen ist:

Darin enthalten sind laut der in der neuen Ausgabe des Forschungsmagazins "at.venture" veröffentlichten Besucherstatistik etwa 144.000 Besucher bei Symposium und Ausstellung "Language of Networks", die bereits 2004 am Ars Electronica Center Linz stattgefunden haben - was bei einer offiziellen Gesamtbesucherzahl von 34.000 des Ars Electronica-Festivals 2004 verblüfft.

Die Gesamtzahl der "unique visits" auf der Homepage der Kampagne wird mit 200.000 angegeben.
Evaluation bringt Lob und Tadel
Dass es keine ordentliche Besucherstatistik gibt, scheint symptomatisch für organisatorische Schwachstellen der Kampagne zu sein, die im Rahmen von deren Evaluation aufgedeckt wurden. Katharina Warta von Technopolis sprach bei der Abschlussveranstaltung von Problemen mit zwei beauftragten Lead-Agenturen, schwacher Koordination, fehlenden klaren Zuständigkeiten, Grauzonen in den Aufgabenbereichen, etc.

Lob gab es für die Transparenz durch die öffentliche Ausschreibung oder ressortübergreifende Großprojekte wie die "Lange Nacht".

Beachtlich hoch, angesichts des relativ geringen Budgets und der Einführung eines neuen Logos, sei die Bekanntheit von "innovatives-oesterreich.at" bei den beiden Zielgruppen Jugendliche und kleine und mittlere Unternehmen, sagte Roald Steiner von der KMU Forschung Austria.
Budgetaufstockung geplant
Consemüller betonte, dass man künftig zwei Prozent der für Forschung zur Verfügung gestellten Sondermittel für "Awareness" bereitstellen sollte. "Das ist mehr als die bisherigen zwölf Mio. Euro, aber das ist gut angelegtes Geld", sagte der RFT-Chef.

Den Österreichern müsse bewusst gemacht werden, dass es Sinn mache, noch mehr in Wissenschaft und Forschung zu investieren.

[science.ORF.at/APA, 5.12.06]
->   innovatives-oesterreich.at
->   Rat für Forschung und Technologieentwicklung
 
 
 
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01.01.2010