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Auch Katzen können Alzheimer bekommen  
  Auch alternde Katzen können an Alzheimer erkranken. Britische und amerikanische Forscher haben im Katzenhirn eine Substanz gefunden, die charakteristisch für die Demenzerkrankung ist.  
Ihre Ergebnisse hat die Gruppe um Danielle Gunn-Moore von der schottischen Universität Edinburgh im "Journal of Feline Medicine and Surgery" veröffentlicht.
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Der Artikel "Ageing changes in cat brains demonstrated by â-amyloid and AT8-immunoreactive phosphorylated tau deposits" ist in der Fachzeitschrift "Journal of Feline Medicine and Surgery" (Bd. 8, Nr. 4, S. 234, August 2006) erschienen.
->   Abstract
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Bildung von Beta-Amyloiden
Beim Menschen bilden sich im Falle einer Alzheimer-Erkrankung typische Eiweiße in den Nervenzellen, welche die Signalübertragung im Hirn stören. Die Forscher wiesen nun im Hirn von Katzen, die an Störungen des Nervensystems litten, die gleichen Eiweiße nach, so genannte Beta-Amyloide.

Insgesamt untersuchten Gunn-Moore und ihre Kollegen 19 Katzen, die zwischen 16 Wochen und 14 Jahren alt waren. Bei 17 Tieren waren neurologische Störungen festgestellt worden.

Bei den älteren Katzen war die Konzentration der Eiweiße deutlich erhöht. Beim Großteil der Katzen, die älter als zehn Jahre waren, fanden die Forscher Beta-Amyloide auch außerhalb der Nervenzellen.
Schnelleres Altern - ...
Die Gesamtzahl der untersuchten Tiere sei zwar sehr klein, betonen die Forscher. Dennoch seien die Ergebnisse wichtig für das Verständnis von Alterungsprozessen.

"Mit diesem Wissen versuchen wir nun, neuartige Behandlungsmethoden sowohl für Katzen als auch für Menschen zu entwickeln", sagte Mitautor Frank Gunn-Moore von der Universität St. Andrews (Großbritannien).
... schnellere Erkenntnisse
Die kürzere Lebensdauer der Katzen erlaube es, schneller Ergebnisse über die Auswirkungen von Diäten, Bluthochdruck und verschiedenen Medikamenten auf die Alzheimer-Erkrankung zu bekommen.

Natürlich stehe aber auch das Wohl der Katzen selbst im Zentrum der Forschung, betont Danielle Gunn-Moore.
"Endgültiger Beweis"
Bereits in früheren Studien hatte es Hinweise auf eine Alzheimer- Erkrankung bei Katzen und Hunden gegeben. Erst die vorliegende Studie führe allerdings den endgültigen Beweis, betont die Forscherin.

Wie beim Menschen steige auch bei Katzen zusehends die Lebenserwartung, erläutert Gunn-Moore die Bedeutung ihrer Untersuchungen. Neue Studien wiesen darauf hin, dass 28 Prozent der elf- bis 14-jährigen Haustier-Katzen an altersbedingten Verhaltensstörungen leiden. Bei Katzen, die älter als 15 Jahre sind, steige dieser Anteil sogar auf mehr als 50 Prozent.

[science.ORF.at/APA/dpa, 6.12.06]
->   University of Edinburgh Hospital for Small Animals
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->   Auch Katzen können durch Stress krank werden (28.10.04)
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01.01.2010