News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Stimmung beeinflusst Geschmacksempfinden  
  Wer ängstlich ist oder in sonst keiner besonders guten Stimmung, der empfindet laut einer Studie britischer Neurologen Nahrung salziger und bitterer als heitere Menschen.  
Davon berichtet der News-Dienst der Fachzeitschrift "Nature".
Zusammenhang Serotonin und Geschmack
Dass Menschen mit Neigung zu Depressionen über geringere Mengen an den Botenstoffen Serotonin oder Noradrenalin im Gehirn haben, ist seit längerem bekannt. Auch dass manche von ihnen über ein abgestumpftes Geschmacksempfinden verfügen.

Diesen Zusammenhang genauer untersucht haben nun Neurologen un Lucy Donaldson von der Universität im britischen Bristol. Sie verabreichten 20 gesunden Testpersonen zwei verschiedene Arten von Antidepressiva und untersuchten ihre Geschmackseindrücke.
Für individuell passende Medikamente
Das Ergebnis der im "Journal of Neuroscience" erschienenen Studie: Wurde ihr Serotonin-Niveau gehoben, so empfanden die Probanden die gleiche Nahrung eher bitterer und salziger. Jene, die ein Medikament zur Erhöhung des Noradrenalin-Spiegels bekamen, berichteten hingegen von verstärkten Sauer- und Bitter-Empfindungen.

Diese unterschiedlichen Auswirkungen könnten eines Tages Folgen für die ärztliche Praxis haben, betonen die Wissenschaftler: Die Sensibilität von depressiven Patienten für bestimmte Geschmacksrichtungen könnte für die Verschreibung individuell abgestimmter Medikamente verwendet werden.

[science.ORF.at, 6.12.06]
->   Journal of Neuroscience
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010