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ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Spitäler: Lange Dienstzeiten erhöhen Sterberisiko  
  Unter den Händen übermüdeter Ärzte sterben bis zu drei Mal mehr Patienten als bei der Behandlung durch ausgeruhte Kollegen. Fehlentscheidungen treten bei Übermüdung gar sieben Mal häufiger auf.  
Das berichtet ein Team um Charles Czeisler von der Harvard Medical School in Boston (US-Staat Massachusetts). Die Forscher hatten 17.003 Monatsberichte von 2.737 jungen Medizinern ausgewertet, die nach dem Examen praktische Erfahrung im Klinikalltag sammelten.
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"Impact of Extended-Duration Shifts on Medical Errors, Adverse Events, and Attentional Failures" von Laura K. Barger et al. erschien in "PLoS Medicine" (Bd. 3, e487; doi: 10.1371/journal.pmed.0030487).
->   Zur Studie
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24-Stunden-Schichten reduzieren Fähigkeiten
Die Zahl der Fehler stieg in jenen Monaten, in denen die künftigen Ärzte zwischen einer und vier Schichten mit 24 oder mehr Stunden arbeiten mussten, auf das Dreifache. In Monaten mit wenigstens fünf 24-Stunden-Schichten lag das Risiko für Fehlentscheidungen gar beim Siebenfachen, heißt es in "PLoS Medicine". In solchen Fällen stieg zudem die Sterberate durch vermeidbare Fehler um das Dreifache.

Zum Vergleich dienten in allen Fällen Monate, in denen die Mediziner keine solche Schichten arbeiten mussten. Darüber hinaus klagten die jungen Mediziner über schwere Konzentrationsmängel bei Vorträgen, Patientenbesuchen und bei Operationen.

[science.ORF.at/dpa, 12.12.06]
 
 
 
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01.01.2010