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Entwicklungsprojekte (II): Dermatologie in Uganda  
  science.ORF.at stellt diese Woche einige österreichische Entwicklungsprojekte vor. Diesmal eine Kooperation von Hautkliniken in Graz und Uganda, die dem Mangel an Dermatologen entgegenwirkt.  
Akuter Ärztemangel
Uganda in Ostafrika hat knapp dreißig Millionen Einwohner. Doch in den beiden Kliniken des Landes, in denen Hautkrankheiten behandelt werden, stehen insgesamt nur fünf voll ausgebildete Dermatologen zur Verfügung.

Der Grund: Wegen der ökonomischen Schwierigkeiten, in denen sich das Gesundheitssystem befindet, müssen bei der Ärzteausbildung Prioritäten gesetzt werden. So wird etwa eher in die Ausbildung von Chirurgen investiert, als in Fachärzte, die weniger prekäre medizinische Fälle betreuen.
Unterstützung bei Behandlung und Ausbildung
Ein Projekt der Medizinischen Universität in Graz will nun Abhilfe schaffen - mit dem Einsatz von Telemedizin. Dabei werden Diagnose und Therapie mithilfe von Telekommunikation durchgeführt. Patientenbilder und Patientendaten sollen von Uganda aus über das Internet an die Grazer Hautklinik gesendet werden.

Der Schwerpunkt liegt auf Hautkrebs und auf Hauterkrankungen, die durch HIV bzw. AIDS oder durch Defekte im Immunsystem hervorgerufen werden. Ziel des Projektes sei unter anderen, einen Online-Kanal für Telekonsultationen und Teleteaching zu etablieren, sagt Steven Kaddu, Dermatologe an der Medizinischen Universität Graz:

"Die virtuelle Zusammenarbeit soll die Dermatologen in Uganda bei der Diagnose und Behandlung von Hautkrankheiten unterstützen. Zusätzlich soll ein Online-Archiv für tropische Hautkrankheiten eingerichtet werden."

Den Ausbau und die Nutzung des gemeinsamen Online-Archivs verzögern könnten die vielen Stromausfälle in Uganda, befürchtet der Grazer Dermatologe.
Gemeinsame Forschungsprojekte geplant
Das Projekt ist auf zwei Jahre beschränkt. Die technischen Geräte für die Telekonsultationen, etwa Farbmonitore und hoch auflösende Digitalkameras, sollen auch von anderen medizinischen Fachrichtungen genutzt werden können. Aus dem so gesammelten Datenmaterial will man weitere gemeinsame Forschungsprojekte definieren.

Tanja Malle, Ö1 Wissenschaft, 12.12.06
->   Universitätsklinik für Dermatologie, Medizinische Universität Graz
->   Uganda in Zahlen
 
 
 
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01.01.2010