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Studie: Beträchtlicher Tunfisch-Rückgang im Pazifik  
  Intensive Fischerei hat zu einem beträchtlichen Rückgang der Tunfisch-Bestände im Pazifischen Ozean geführt. Allerdings sei die Entwicklung weniger katastrophal als oft vermutet, berichten Forscher.  
Um zu verhindern, dass die Bestände bedrohlich schrumpfen, müssten effektive Schutzmaßnahmen eingeführt und eingehalten werden, schreiben die Wissenschaftler aus dem französischen Überseegebiet Neu Kaledonien und den USA.
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Der Artikel "Biomass, Size, and Trophic Status of Top Predators in the Pacific Ocean" ist in der Fachzeitschrift "Science" (Bd. 314, S. 1773, 15. Dezember 2006) erschienen.
->   Abstract
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Fangdaten des letzten halben Jahrhunderts ausgewertet
Das Team um Mark Maunder von der Inter-American Tropical Tuna Commission in La Jolla (US-Bundesstaat Kalifornien) hatten die Fangdaten der Fischindustrie von 1950 bis 2004 ausgewertet.

Insgesamt seien in diesem Zeitraum etwa 50 Millionen Tonnen Tunfisch aus dem Pazifik geholt worden. Derzeit sind es jährlich etwa 2,5 Millionen Tonnen - im Jahr 2004 machte das etwa 60 Prozent des weltweiten Fangs aus.

Die Forscher untersuchten die Bestandsentwicklung beim Gelbflossen-Tun, dem Weißen Tun, dem Großaugen-Tun, dem Echten Bonito und außerdem beim Blauhai.
Rückgang der Biomasse: "Nicht katastrophal"
Trotz des Anstiegs der Fangzahlen seit 1950 sei die Biomasse der Fische insgesamt nicht katastrophal zurückgegangen, schreiben die Wissenschaftler in "Science".

Demnach beträgt die Biomasse der einzelnen Arten derzeit 36 bis 91 Prozent jener Werte, die ohne Fischerei zu erwarten wären. Der Anteil großer Tunfische mit mehr als 1,75 Metern Länge sei allerdings von fünf auf ein Prozent zurückgegangen.
Einige Bestandsgrößen aber "grenzwertig"
Einige Bestände näherten sich den so genannten "maximalen nachhaltigen Erträgen" an. Damit wird der Wert bezeichnet, bei dem die Leistungsfähigkeit des Bestands für die Zukunft erhalten bleibt.

Die Umweltorganisation Greenpeace warnte bereits mehrfach vor einer "bedenklichen Überfischung" der pazifischen Gelbflossen- und Großaugen-Tunas.

Die Umweltstiftung WWF beklagte kürzlich besonders die Bedrohung der Tunfisch-Bestände im Mittelmeer. Dort seien die Tiere durch illegale Fischerei bedroht. Die Flotten der Europäischen Union fingen weit größere Mengen als offiziell erlaubt, die Fangquoten für den Roten Tunfisch etwa seien in jüngster Zeit um mehr als 40 Prozent überschritten worden.

[science.ORF.at/APA/dpa, 14.12.06]
->   Inter-American Tropical Tuna Commission (IATTC)
->   Alle Beiträge zum Stichwort Tunfisch in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010