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Seibersdorf muss sechs Millionen Euro einsparen  
  Die Austrian Research Centers (ARC) müssen 2007 sparen: insgesamt knapp sechs Millionen Euro - 3,5 Millionen alleine im Personalbereich, 2,4 Millionen bei den sonstigen betrieblichen Aufwendungen.  
Wie der neue kaufmännische Geschäftsführer, Hans Rinnhofer, am Dienstag bei einem Pressegespräch in Wien erklärte, muss Seibersdorf "auf Grund der bekannten Liquiditätslage des Unternehmens ein Sparprogramm fahren".

Zudem sind die ARC gezwungen, einen Betriebsmittel-Kredit in Höhe von fünf Mio. Euro aufzunehmen, "um die Übergangsphase finanzieren zu können".
Keine weitere Expansion, "keine großen Kündigungen"
"Es ist nicht unser Ziel, weiter zu expandieren, das geht auch gar nicht, sondern die Qualität zu steigern", so Rinnhofer. Nachdem bereits im laufenden Jahr zwei Mio. Euro eingespart wurden, sollen 2007 die Kosten weiter reduziert werden, während die Betriebsleistung (um eine Mio. auf 116 Mio. Euro), Auftragsforschung und die eingeworbenen geförderten Projekte leicht steigen.

Die Einsparungen im Personalbereich sollen "so sozial verträglich wie möglich passieren", etwa durch Altersteilzeit und natürliche Abgänge. "Große Kündigungen" werde es nicht geben, so der ARC-Wissenschafts-Chef Erich Gornik.
Basissubvention von 39 Millionen Euro
Für die Budgetplanung gehen die Seibersdorfer vom selben Bundeszuschuss wie 2006 aus, der bei 39 Millionen Euro Basissubvention plus drei Millionen Euro Investitionszuschuss lag.

Wichtig sei, so Rinnhofer, dass "unsere Budgets stabil und planbar sein müssen", hier sei man in guten Gesprächen mit dem Infrastrukturministerium.
Für Licht ins Dunkel der Bilanzen
Im kommenden Jahr gebe es einige "Unwägbarkeiten", etwa die Neuauflage der Kompetenzzentren-Programme, eine neue Regierung und das neue 7. EU-Rahmenprogramm.

"Wir werden uns genau anschauen, wie sich Leistungen des Unternehmens gestalten und Mitte des Jahres weitere Entscheidungen treffen", so Rinnhofer, der auch eine "Bilanz erstellen und ein Reporting-System gestalten will, das auch verstanden wird von jemand, der Bilanzen lesen kann, damit endlich einmal Licht ins Dunkel kommt, damit man endlich weiß, wo man wirklich steht".
Burschenschaftler will "Politik raus" haben
Rinnhofer glaubt nicht, dass die ARC mit zwei unter einer schwarz-blauen Regierung bestellten Geschäftsführern Probleme unter einer SP-geführten Regierung haben werden: "Ich erwarte mir von jeder Regierung, gleich wie sie ausschaut, dass sie längerfristig in Forschung und Entwicklung investiert."

In diesem Zusammenhang fordert er, dass "die Politik endlich raus muss aus diesem Unternehmen, das ist das wichtigste überhaupt". Das sei man auch der Belegschaft schuldig, dass diese "nicht zum Spielball irgendwelcher Parteigeschichten wird".

Rinnhofers Bestellung im Frühjahr 2006 war kritisiert worden, weil er "Alter Herr" der als rechtsextrem eingestuften Burschenschaft "Olympia" ist.
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Unterschriftenliste gegen Politik-Einfluss
Anfang September hat die Plattform "Pro Forschung" begonnen, gegen politische Einflussnahme bei den Austrian Research Centers (ARC) Unterstützungserklärungen zu sammeln.
->   Pro Forschung
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Offene Forderungen größtenteils geklärt
Zu Personalfragen wollten die Seibersdorf-Chefs nicht Stellung nehmen. Sie erklärten aber, sich mit dem früheren Pressesprecher, Wolfgang Renner, und der ehemaligen Finanzchefin Andrea Reithmayer, die beide gekündigt wurden, ebenso einvernehmlich geeinigt zu haben wie mit dem früheren ARC-Prokuristen und nunmehrigen FPÖ-Abgeordneten Martin Graf.

Offen sind noch Forderungen des früheren ARC-Geschäftsführers Helmut Krünes (FPÖ), dies sei aber Sache des Aufsichtsrats. Klar sei, "dass wir Geld nicht verschenken, wir werden nichts hergeben, was wir nicht müssen", so Rinnhofer.

[science.ORF.at/APA, 19.12.06]
->   ARC
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01.01.2010