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Weihnachten - Zeit der Verletzungen  
  Der Advent ist leider oft eine buchstäblich brenzlige Zeit: Rund 1.000 verletzte "Christkindln" landeten im vergangenen Jahr im Spital - viele aufgrund von Verbrennungen und Verbrühungen.  
AKH Wien, Gesellschaft für Plastische Chirurgie und Kuratorium für Verkehrssicherheit haben deshalb die neue Broschüre "Verbrennungen: Prävention und Erste Hilfe" zusammengestellt.
Weihnachtsunfälle im Überblick
Schnittverletzungen beim Basteln, Stürze von der Leiter beim Dekorieren und natürlich Verbrennungen: 30 Prozent der Weihnachtsunfälle passierten im Vorjahr beim Kochen und in der Küche, 20 Prozent aufgrund von Verbrühungen durch heiße Getränke oder heiße Backbleche, so das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV).
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Die Broschüre "Verbrennungen: Prävention und Erste Hilfe" ist in zahlreichen Krankenhäusern Österreichs erhältlich. Sie kann auch per Email (brandverletzt@gmail.com) bestellt oder aus dem Internet als pdf-File geladen werden.
->   Zum Download
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Kinder besonders oft betroffen
Adventkranz, Kerzen, Keksebacken - adventliche Atmosphäre, die zu Asche und Rauch werden kann und mitunter Menschen in Gefahr bringt: Übers Jahr gerechnet verbrennen oder verbrühen sich 8.500 Menschen in Österreich so stark, dass sie im Spital behandelt werden müssen, heißt es vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.

Pro Jahr sterben bei einem Brand sogar 40 bis 50 Menschen. Überproportional betroffen sind Kinder: 43 Prozent der Opfer von Verbrennungs- und Verbrühungsunfällen sind Kleinkinder unter 5 Jahren.
Bis zum "Verbrennungsschock"
Temperaturen von 70 Grad können binnen ein bis zwei Sekunden eine schwere Verbrennung dritten Grades verursachen, heißt es in der Broschüre.

Ab einer Verbrennungsfläche von mehr als 20 Prozent bei Erwachsenen, 10 Prozent bei Kindern oder 5 Prozent bei Säuglingen kann ein Schock die Folge sein. Eine lebensbedrohliche Störung, die alle Organe betreffen und noch Tage nach dem eigentlichen Unfall gefährliche Krisen auslösen könne.
Erste Hilfe
In der Broschüre werden Erste-Hilfe-Tipps gegeben wie z.B. bei einer kleinen Verbrühung die Kleidung sofort entfernen; bei einer kleinen Verbrennung hingegen nur, wenn das Gewand nicht an der Haut haftet. Ein anderer Tipp: Betroffene Körperstellen unter fließendem Wasser von ca. 15-20°C eine Viertel Stunde lang kühlen.

Bei großflächigen Brandwunden bestehe die Gefahr einer Unterkühlung und eines Schocks, da die Temperatur-Regulation des Körpers gestört sei. Keine "Hausmittel" wie Puder, Öl oder Desinfektionsmittel anwenden, sondern den Rettungsdienst rufen, heißt es in der Broschüre.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft, 21.12.06
 
 
 
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01.01.2010