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Springspinnen lieben blutgefüllte Malariamücken  
  Vielleicht ein zukünftiger Helfer bei der Malaria-Bekämpfung: Die bevorzugte Beute der afrikanischen Springspinne sind mit Blut gefüllte weibliche Mücken der Gattung Anopheles - Überträger der Malaria.  
Dies stellten Ximena Nelson von der University of Canterbury und Robert Jackson bei Experimenten fest.
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Der Artikel "A Predator from East Africa that Chooses Malaria Vectors as Preferred Prey" von Ximena J. Nelson und Robert R. Jackson ist in der "Public Library of Science One/PLoS ONE" (Bd. 1(1), e109, 26. Dezember 2006) erschienen.
->   Studie
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Blut als Nahrung
Die Springspinne Evarcha culicivora ist vor allem in Ostafrika im Bereich des Viktoriasees verbreitet - eine Gegend in der selbst für afrikanische Verhältnisse die Verbreitung von Malaria extrem hoch ist.

Indirekt ernährt sich die Spinne vom Blut von Wirbeltieren. Deshalb wählt sie vorzugsweise blutgefüllte Moskitos als Beute.

Um die Präferenzen der Springspinnen zu untersuchen, boten ihnen die Wissenschaftler mehrere Insekten zur Auswahl: die stechenden Mücken Anopheles und Culex und eine nicht stechende Gattung.

Alle Tiere wählten die blutgefüllte Malariamücke. Die jüngeren Tiere gaben ihr selbst nach einer siebentägigen Fastenkur den eindeutigen Vorzug.
Die Spinne erkennt ihre Beute an der Position
In einem weiteren Schritt testeten die Forscher, wie die Jäger ihre bevorzugte Beute erkennen und von anderen Arten unterscheiden. Dafür verwendeten sie tote Stechmücken in ihrer typischen Ruheposition und eine virtuelle 3-D-Animation, welche dieselbe Haltung simulierte.

Dabei fanden Nelson und ihr Kollege, dass die Spinnen auch in dieser Anordnung die Anopheles-Mücke bevorzugten. Bereits die jüngsten Exemplare müssen daher bemerkenswerte visuelle Fähigkeiten besitzen, um die Beute korrekt zu identifizieren, schreiben die Forscher.
Spinnen für die Seuchenkontrolle?
Offen bleibt, ob die Springspinne eine Rolle in der Bekämpfung von Malaria, an welcher immer noch mehr als eine Million Menschen pro Jahr sterben, spielen kann.

Laut der Forscher konnten die Experimente zeigen, dass die Möglichkeit, spezialisierte Räuber zur biologischen Krankheitseindämmung einzusetzen, zunehmend realistisch erscheint.

[science.ORF.at, 28.12.06]
->   University of Canterbury
->   International Centre of Insect Physiology and Ecology
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01.01.2010