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Koalition: Studiengebühren weiter Streitthema  
  ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek äußert im Zuge der Koalitionsverhandlungen Bedenken gegen den neuen Vorschlag der SPÖ, Studiengebühren künftig nur mehr bei "Bummelstudenten" einzuheben.  
Sie befürchtet dabei einerseits einen Ansturm ausländischer Studenten vor allem aus Deutschland - andererseits hohen Verwaltungsaufwand und geringe Flexibilität.

SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal teilt diese Meinung nicht.
ÖVP fürchtet Ansturm der Deutschen ...
Für Brinek bliebe Österreich mit dem neuen SPÖ-Vorschlag ein gefragter Studienort für Nachbarländer. Ein durch die Abschaffung der Studiengebühren für das Regelstudium zu erwartender großer Ansturm ausländischer Studierender könne nicht verhindert werden.

Brinek erinnert daran, dass sich das Umfeld verändert habe. So würden einige deutsche Bundesländer höhere Gebühren als Österreich einführen, gleichzeitig bestehe weiterhin der Numerus Clausus. "Und zu glauben, die Österreicher privilegieren zu können, ist Illusion", sagte Brinek unter Hinweis auf die EU-Regulierungen.
... SPÖ nicht
Die SPÖ befürchtet im Gegensatz zur ÖVP keinen Studenten-Ansturm.

Es sei nicht zu erwarten, dass ein Student aus Deutschland wegen 80 Euro im Monat, die er sich an Studiengebühren erspare, seinen Wohnsitz nach Österreich verlege oder hohe Fahrtkosten in Kauf nehme, so SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal am Dienstag in einer Aussendung.
Teilzeitstudium: Brinek will "alles lassen, wie es ist"
Die SPÖ hat zudem ein Teilzeitstudium für Berufstätige gefunden. Gertrude Brinek findet dabei "die Typisierung sehr schwierig": Ab wann sei man ein Teilzeit-Student, könne man als solcher nur eine bestimmte Zahl an Prüfungen machen oder Vorlesungen besuchen und was passiere, wenn man dennoch mehr machen möchte?

Hier drohe einerseits sehr hoher Verwaltungsaufwand, aber auch geringe Flexibilität für die Studierenden, meinte Brinek und verweist auf "Warnungen aus Deutschland, die Studiengebühren irgendwie zu staffeln".

Aus diesem Grund plädiert Brinek dafür, alles "zu lassen wie es ist". Die Studiengebühren sollten auf dem "derzeitigen erträglichen Niveau beibehalten" werden.
Broukal: "Kein höherer Verwaltungsaufwand"
Für Josef Broukal sind die Argumente Brineks nicht stichhaltig, wonach die Einführung eines Teilzeitstudiums hohen Verwaltungsaufwand bedeute. "Im Zeitalter der Voll-EDV-Ausstattung ist es kein Problem, automatisch festzustellen, ob jemand vereinbarungswidrig mehr als die ausgemachte die Hälfte der Leistungen in Anspruch nimmt", so Broukal, der begrüßte, dass die ÖVP nun endlich in die Sachdiskussion eintrete.

Gleichzeitig appellierte er aber auch an die ÖVP, ihre "Alles muss bleiben, wie es ist"-Haltung aufzugeben.

[science.ORF.at/APA, 2.1.07]
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01.01.2010