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Schädel bestätigt "Out of Africa"-Theorie  
  Ein etwa 36.000 Jahre alter Schädel aus Afrika liefert einen weiteren starken Beleg für die Theorie, dass die Vorfahren des modernen Menschen aus Afrika stammen. Die Form des Fossils zeigt "überraschend große" Ähnlichkeiten mit etwa gleich alten Schädeln aus Europa.  
Der afrikanische Schädel wurde zwar bereits vor 50 Jahren entdeckt - bisher war es aber unmöglich, sein Alter zu bestimmen. Das wurde nun durch die Arbeit einer Gruppe um Frederick Grine von der Stony Brook University (US-Staat New York) nachgeholt.
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Zu diesem Thema erschienen in der aktuellen Ausgabe von "Science" zwei Arbeiten: "Early Upper Paleolithic in Eastern Europe and Implications for the Dispersal of Modern Humans" (Bd. 315, S. 223) sowie "Late Pleistocene Human Skull from Hofmeyr, South Africa, and Modern Human Origins" (S. 226).
->   Zum Themenüberblick in Science
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Out of Africa
 
Bild: Frederick E. Grine (links), Luci Betti-Nash (rechts)

Bisher stützt sich die so genannte "Out of Africa"-Theorie, derzufolge die Vorfahren des modernen Menschen vor rund 40.000 Jahren von Afrika aus die Welt besiedelte, vor allem auf genetische Untersuchungen heute lebender Menschen. Der nun im Detail untersuchte afrikanische Schädel ist nach Einschätzung der Forscher der erste fossile Beweis für diese These.

Bild oben: Der so genannte Hofmeyr-Schädel. Links eine Photografie, rechts eine künstlerische Darstellung.
Alter: 36.000 Jahre
 
Bild: Science

Er wurde 1952 nahe der Stadt Hofmeyr in der südafrikanischen Provinz Oskap gefunden (Bild oben). Weil er nicht mehr genügend Informationen für eine herkömmliche Altersbestimmung enthielt, musste ein anderes Verfahren entwickelt werden.

Dafür wurde bestimmt, wie viel radioaktive Strahlung von den Sandkörnern, die den Hofmeyr-Schädel ausfüllten, absorbiert worden war. Resultat: Der Schädel ist etwa 36.000 Jahre alt.
Ähnlichkeit zu europäischen Schädeln
Mitautorin Katerina Harvati vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie verglich die Form des Schädels daraufhin mit vielen anderen, etwa gleich alten fossilen Schädeln. Zudem wurde die Schädelform heutiger Menschen aus Eurasien und Afrika südlich der Sahara berücksichtigt.

Dabei ergab sich überraschend, dass sich das vor einem halben Jahrhundert entdeckte Fossil von afrikanischen Schädeln unterschied und stattdessen eher Funden aus Europa gleicht.
Erbgut-Vermischung möglich
Evolutionsforscher rätseln seit langer Zeit darüber, wie der moderne Mensch die Welt besiedelte. Eine Reihe genetischer Untersuchungen weist darauf hin, dass er sich im südlichen Afrika entwickelte und vor etwa 65.000 bis 25.000 Jahren aufbrach.

Weitere Experten schließen nicht aus, dass auch andere, nicht-afrikanische Gruppen wie zum Beispiel der Neandertaler einen Beitrag zum Erbgut des modernen Menschen lieferten.

Bisher ließen sich diese beiden Thesen nicht durch paläontologische Funde testen, heißt es bei der Max-Planck- Gesellschaft. Dazu hätten die passenden Fossilien aus dem Süden Afrikas gefehlt. Das habe sich durch den nun datierten Hofmeyr-Schädel geändert.

[science.ORF.at/dpa, 12.1.07]
->   Frederick Grine - Stony Brook University
->   Katerina Harvati - MPI für evolutionäre Anthropologie
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01.01.2010