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Was das Gehirn beim Tagträumen macht  
  US-Forscher haben mittels bildgebender Verfahren festgestellt, wie das Gehirn in den "Tagtraummodus" fällt. Demnach fangen die Gedanken automatisch an zu wandern, wenn das Gehirn nicht ausgelastet ist.  
Davon berichten die Wissenschaftler um Malia F. Mason von der "Harvard Medical School" in Charlestown.
Ihre Studie "The Default Network and Stimulus-Independent Thought" ist in "Science" (Bd. 315, 19.Jänner 2007) erschienen.
->   Abstract der Studie (sobald online)
Ähnliche Regionen wie bei Routineaufgaben
Mit Hilfe der funktionalen Magnetresonanz-Tomographie beobachteten die Forscher die Gehirne von Probanden bei Routineaktivitäten sowie bei der Bewältigung neuer, anspruchsvoller Aufgaben.

Dabei konnten sie eine bestimmte Region im menschlichen Gehirn ausmachen, die sowohl während totaler Entspannungsphasen, als auch in Phasen monotoner Routineaufgaben besonders aktiv war.

Bei geistigen Herausforderungen dagegen nahmen die Aktivitäten in dieser Region ab. Gestützt werden die Ergebnisse von den Eigeneinschätzungen der Probanden, die berichteten, bei welchen Tätigkeiten sie eher ins Tagträumen gerieten.
Langweilige Aufgaben aushalten ...
Für den biologischen Sinn des Abschweifens der Gedanken haben die Wissenschafter verschiedene Theorien. So könnten die Träumereien beim Menschen einen Antrieb bewirken, der ihn dazu befähigt auch die langweiligsten Aufgaben auszuhalten.
...oder mentale Zeitreisen
Eine weitere Möglichkeit sei, dass der Mensch durch mentale Zeitreisen ein stärkeres Gefühl für die Zusammenhänge seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bekommt.

Doch auch wenn viele der Gedanken, die beim Tagträumen entstehen, sinnvoll sein können, müssen sie nicht unbedingt zielgerichtet sein. Vielleicht, so vermuten die Forscher, geht das Gehirn einfach nur auf mentale Wanderschaft, weil es das kann.

[science.ORF.at/APA/dpa, 18.1.07]
->   Malia F. Mason
->   Visual Neuro Cognition Lab
->   Mehr zu Gehirnbildern in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010