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Traumatisierte Soldaten spüren Schmerz schwächer  
  Traumatisierte Soldaten fühlen weniger Schmerzen als gesunde Soldaten. Der Körper stumpft niederländischen Forschern zufolge durch seelischen Schmerz ab und ist weniger empfindlich.  
Das berichtet das Magazin "Geo" in seiner Märzausgabe. Eine Gruppe um Elbert Geuze vom Rudolf-Magnus-Institut für Neurowissenschaften an der Universität Utrecht hat dabei Kriegsveteranen mit einem posttraumatischem Belastungssyndrom (PTBS) untersucht, die an UN-Missionen im Libanon, in Bosnien und Kambodscha teilgenommen hatten.
Wärmereize: Gehirnaktivität gemessen
Die Probanden legten dafür ihre Handfläche auf eine Platte, die in einer Minute von 40 auf 48 Grad Celsius aufgeheizt wurde. Dabei sollten die Versuchspersonen ihre Empfindungen auf einer Skala von Null (kein Schmerz) bis 100 (schlimmster Schmerz) bewerten.

Anschließend beobachteten die Forscher mittels Kernspintomographie die Gehirnaktivität der Probanden bei verschiedenen Wärmereizen.
Weniger Schmerz, andere Hirnreaktion
Die Veteranen mit PTBS schätzten die Impulse nicht nur durchweg weniger schmerzhaft ein als Probanden aus einer Kontrollgruppe gleichaltriger, gesunder Soldaten.

Die Untersuchung zeigte bei den traumatisierten Veteranen auch eine deutlich veränderte Aktivität im Gehirn - unter anderem eine verringerte Erregung im Bereich des rechten Mandelkerns. In diesem Hirnareal werden auch Emotionen verarbeitet.

[science.ORF.at/APA/dpa, 15.2.07]
->   Universität Utrecht - UMC
->   Geo Online
->   PTBS - Wikipedia
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01.01.2010