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Japanische Forscher züchteten Mäusezähne  
  Japanische Forscher haben künstliche Mäusezähne geschaffen und lebenden Tieren eingepflanzt. Die Methode, die auch mit Tasthaaren funktionierte, verspricht neue Wege der regenerativen Biotechnologie.  
Eine Forschergruppe um Takashi Tsuji von der Tokio University kultivierte für ihre Experimente zunächst getrennt voneinander zwei verschiedene Zellsorten aus Mäusen, die für die Entwicklung von Zähnen verantwortlich sind.

Diese Zellen spritzten sie später in kleine Formen aus Kollagen, das unter anderem dem Bindegewebe Stabilität verleiht und die Zellen zusammenhält.

In der Petrischale entwickelten sich aus den "Keimen" dann funktionsfähige Zähne.
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Die Studie "The development of a bioengineered organ germ method" ist in "Nature Methods" online vorab veröffentlicht worden (18.2.07; doi: 10.1038/nmeth1012).
->   Nature Methods
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Implantate entwickelten sich normal
Zudem setzten die Forscher die "Keime" jungen Mäusen im frühen und späteren Entwicklungsstadium in die Kieferhöhle ein, nachdem sie vorher einen Zahn entfernt hatten.

Die Implantate fügten sich problemlos ein und entwickelten sich wie normale Zähne, berichtet die Gruppe.
Auch bei erwachsenen Tieren?
Dass sich aus den eingesetzten Keimen im Kiefer vollständige Zähne entwickeln, eröffne neue Möglichkeiten in der regenerativen Biotechnologie, schreiben die Wissenschaftler.

Es scheine nicht unmöglich, dass das sogar bei erwachsenen Tieren gelingen könnte - damit handle es sich bei der nun beschriebenen Methode um ein viel versprechendes Verfahren für die Produktion von Ersatzorganen.
Auch mit Tasthaaren gelungen
Ein ähnlicher Erfolg gelang Tsuji und seinen Kollegen auch mit den Tasthaaren von Mäusen. Auch dafür kultivierten sie dieselben beiden Zellarten und setzten die sich entwickelten Haare erfolgreich in die Nager ein.

Eine der Grundlagen des Erfolgs war die Verwendung des Kollagens: Damit ließen sich die Zellen in die passende dreidimensionale Anordnung bringen.

Eine solche "korrekte Nachbarschaft" der verschiedenen Zelltypen ist auch in allen heranwachsenden Embryonen eine der Hauptvoraussetzungen für die richtige Entwicklung.

[science.ORF.at/APA/dpa, 19.2.07]
->   Tokyo University of Science
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Bio-Knochen aus dem Labor (23.10.06)
->   Künstliche Organe: Hilfe bis zur Regeneration (27.8.02)
 
 
 
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01.01.2010