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"Nature" startet China-Ausgabe  
  China befindet sich nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Wissenschaft auf der Überholspur. Das britische Wissenschaftsmagazin "Nature" reagiert darauf nun mit einer eigenen China-Ausgabe.  
In "Nature China" sollen die besten Forschungsarbeiten aus China und Hong Kong - vorerst einmal im Internet - publiziert werden.
Gleich auf mit Großbritannien und Japan
Im letzten Jahrzehnt, so betonen die Herausgeber, sei die Zahl der publizierten Forschungsarbeiten aus China von 10.000 auf mehr als 80.000 pro Jahr gestiegen.

Damit liegt China gleichauf mit wissenschaftlichen Top-Ländern wie Großbritannien oder Japan.

Die Zahl an Publikationen mit sehr hohem Einfluss auf die Wissenschaft (gemessen an der Zahl der Zitierungen in anderen wissenschaftlichen Arbeiten) habe sich in diesem Zeitraum auf mehrere hundert verzehnfacht.
Bei Forschungsausgaben auf Platz zwei
"Nature China" ist ein deutlich sichtbares Indiz einer Entwicklung, die nun schon einige Jahre anhält: Laut OECD hat China im Vorjahr 136 Mrd. Dollar (103 Mrd. Euro) für Forschung und Entwicklung (F&E) aufgewendet, das ist doppelt so viel wie Deutschland für diesen Bereich ausgibt.

China rangiert damit auf dem weltweit zweiten Platz nach den USA, die mit mehr als 330 Mrd. Dollar unangefochten an der Spitze liegen. Japan wurde mit 129 Mrd. Dollar von China auf Platz drei verdrängt.
Bei Patentanmeldungen Rang fünf
Die im Herbst vergangenen Jahres veröffentlichte Statistik der Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) zeigt, dass sich auch die Zahl der Patentanmeldungen in China innerhalb des vergangenen Jahrzehnts mehr als versechsfacht hat.

Mehr als 65.000 Anträge von Chinesen seien 2004 eingegangen. Damit nimmt China bei der Zahl der Patentanmeldungen Rang fünf nach Japan, den USA, dem Europäischen Patentamt und Südkorea ein.
Bald wichtiger als Westeuropa
Kein Wunder also, dass China auch als Forschungsstandort interessant wird: Laut einer im Vorjahr veröffentlichten Studie der Business School Insead und des Beratungsunternehmens Booz Allen Hamilton werden drei Viertel der bis 2009 geplanten F&E-Standorte in China und Indien eröffnet.

Mit ihrem enormen Wachstum würden diese beiden Länder "den westeuropäischen Raum als wichtigsten Standort für neue ausländische F&E-Einrichtungen von US-Unternehmen überholen", so die Studienautoren.

[science.ORF.at/APA, 19.2.07]
->   Nature China
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01.01.2010