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Gesangsstudie: Auch Amateure treffen Töne  
  Gesangliche Treffsicherheit wird nicht unbedingt jedem zugeschrieben - Hörproben liefern häufig den Beweis. Doch laut einer Studie ist die Fähigkeit zum Singen weiter verbreitet als man glaubt.  
Achten Laiensänger beim Singen auf ein eher geringes Tempo, ist das Ergebnis häufig sogar ähnlich gut wie das der Profis, sagt ein Team um Simone Dalla Bella von der University of Finance and Management in Warschau.
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Der Artikel "Singing proficiency in the general population" von Simone Dalla Bella et al. ist in der Fachzeitschrift "Journal of the Acoustical Society of America" (Bd. 121, Nr. 2, S. 1182, Februar 2007) erschienen.
->   Abstract
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Akustische Analyse von Gesangsproben
Dalla Bella und ihre Kollegen suchten sich 42 Testsänger "auf der Straße" zusammen: Sie überredeten Spaziergänger in einem Park in Montreal, das lokal bekannte Lied "Gens du pays" zu singen. Es ist die Hymne der Provinz Quebec, die bei Festen und Veranstaltungen sehr häufig gespielt wird.

Die Überredungskunst der Forscher - eine kleine Notlüge: Sie baten die Passanten zu singen unter dem Vorwand, dass einer der Wissenschaftler seinen Geburtstag hätte, berichtet die Fachzeitschrift "Nature" auf ihrer Website.

Der Gesang wurde aufgezeichnet. Zusammen mit Aufnahmen von 20 weiteren "Nichtmusikern" und fünf professionellen Sängern wurden die Gesangsproben im Labor einer akustischen Analyse unterzogen.
Timing und das Treffen der Töne untersucht
Die Wissenschaftler suchten dabei nach Fehler beim Timing, beim Treffen der Töne und beim Folgen der Tonleiter.

Sie verglichen verschiedene Variationen der Tonhöhen bzw. erfassten Abweichungen vom vorgeschriebenen Tempo in einer sich wiederholenden Phrase des Refrains.

Wenig überraschend bekamen die professionellen Sänger die besten Noten für ihre Gesangsperformance ausgestellt. Sie tendierten auch dazu, weniger "gehetzt" zu singen.
Weniger gehetzt: Bessere Performance
Doch als in einem zweiten Versuch 15 Nichtmusiker gebeten wurden, das Lied noch einmal langsamer zu singen, sangen sie ähnlich akkurat wie die professionellen Sänger.

Sollte die Fähigkeit zum Singen wirklich in jedem von uns schlummern? Leider nein: Unter den Testpersonen gab es doch zwei, die - selbst bei langsameren Tempo - die Töne nicht wirklich trafen.

[science.ORF.at, 26.2.07]
->   University of Finance and Management in Warsaw
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01.01.2010