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Internationales Polarjahr startet  
  Das größte Polarforschungsprogramm nach einem halben Jahrhundert soll ab heute, den 1. März, zwei Jahre lang den Zustand und die Zukunft von Arktis und Antarktis so gründlich erkunden wie nie zuvor.  
Für das Internationale Polarjahr werden rund 50.000 Wissenschaftler aus 60 Nationen an mehr als 200 Projekten arbeiten.

Der österreichische Beitrag heißt "Fermap" - ein Projekt, welches das Franz Josef Land erforschen wird.
Mond zum Teil besser kartiert als Pole
Wegen des umfangreichen Programms läuft das von der Weltwetterorganisation (WMO) und dem Internationalen Wissenschaftsrat (ICSU) organisierte "Polarjahr" über zwei Jahre, von März 2007 bis März 2009. Es ist das vierte Polarjahr nach 1882/1883, 1932/1933 und 1957/1958.

"Die Rückseite des Mondes ist genauer kartiert als manche Bereiche in den Polarregionen", sagte der Vorsitzende der Deutschen Kommission zum Internationalen Polarjahr, Reinhard Dietrich.

"Ziel ist es, unser Wissen über die Polargebiete und ihre Bedeutung für das Klima, die Ökosysteme und die Menschen einen gewaltigen Schritt voranzubringen."
Klimawandel steht im Mittelpunkt
Eine zentrale Rolle im Polarjahr wird der Klimawandel spielen. Die Pole speichern in ihren Eisdecken riesige Wassermengen, die bei einer Schmelze den Meeresspiegel erhöhen.

Taut zudem der Dauerfrostboden in den Polarregionen, werden riesige Mengen des Klimagases Methan frei. Das erhöht die Temperatur und verstärkt erneut die Schmelze.

Dies hätte unabsehbare Folgen, sowohl für das langfristige Klima als auch für das kurzfristige Wettergeschehen.
Österreicher erforschen Franz Josef Land
Bild: Karl Reiter
Franz Josef Land
Die Leitung des österreichischen Projekts "Fermap" liegt bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Dabei soll das Franz Josef Land untersucht werden, das 1873 bei einer Expedition von Julius Payer und Carl Weyprecht entdeckt worden ist und bis heute als relativ unerforscht gilt.

Für die Klimaforschung ist es sehr interessant, da es genau am Übergang zwischen offenem Meer und Meereis liegt. Bei einer weiteren Erderwärmung wird das Eis hier schmelzen.

Massive lokale Auswirkungen wären die Folge und somit auch ein Einfluss auf die globalen Klimaprozesse.
"Breaking the ice" an den Schulen
Auch an den österreichischen Schulen wurde am 1. März die Aufmerksamkeit auf die Thematik gelenkt: Das "Science Center Netzwerk" hatte Lehrer aufgerufen, gemeinsam mit den Schülern mit einfachen Experimenten selbst zu erforschen, welche Auswirkungen das Schmelzen von Eisbergen, Gletschern oder Polkappen auf den Meeresspiegel hat.

Der Netzwerk bietet auf seiner Homepage unter dem Titel "Breaking the ice" eine Anleitung zu den Experimenten, weiterführende Informationen und Links.

[science.ORF.at, 1.3.07]
->   Internationales Polarjahr
->   Science Center Netzwerk
->   Franz Josef Land
->   ZAMG
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   2007: Österreich kehrt nach Franz-Josef-Land zurück (28.12.06)
 
 
 
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01.01.2010