News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Rektoren üben Kritik an Fremdenrecht  
  Vor zwei Jahren hat die Rektorenkonferenz (ÖRK) vor den Auswirkungen des neuen Fremdenrechts auf die Wissenschaft und Forschung in Österreich gewarnt. Geändert hat sich seither wenig.  
Die Zusagen des Innen- und Wissenschaftsministeriums, die "Schärfen und Kanten des Gesetzeswerks abzuschleifen, sind nicht eingehalten wurden", meinte der Vorsitzende des ÖRK-Forums Internationales, TU-Wien-Vizerektor Hans Kaiser, im montags veröffentlichten Newsletter der Rektorenkonferenz.
"Gespött der Scientific Community"
Die Rektoren hatten im Mai 2005 davor gewarnt, dass sich Österreich durch die Änderungen in Asylgesetz, Fremdenpolizeigesetz, Niederlassungs- und Aufenthaltsgesetz zum "Gespött der Scientific Community" zu machen drohe.

Studenten aus dem Ausland würden Semester verlieren bzw. am Weiterstudium in Österreich gehindert; ausländische Professoren müssten über Deutschland nach Österreich einreisen, um an Projektmeetings teilnehmen zu können; Gastprofessoren müssten vor der Einreise Leumundszeugnisse beibringen, Wissenschaftler, Professoren und Studierende in Dritt-Länder reisen, falls im Heimatland keine österreichische Botschaft existiert, so die damaligen Warnungen.
Kaum Fortschritte
Fortschritte habe es nur in Einzelpunkten gegeben, so Kaiser. So habe sich das Wissenschaftsressort bereit erklärt, bei Aufnahmeverfahren von Doktoranden und Post-Docs den Universitäten die Haftungserklärung für die Deckung der Lebensunterhaltskosten abzunehmen, falls diese schlagend werden sollte.

Auch der Verzicht auf die Präsentation des Strafregisterauszuges sei als Fortschritt zu werten.

Darüber hinaus seien aber "keinerlei Erleichterungen für Studierende wie Universitätspersonal aus Nicht-EU-Staaten festzustellen". So müssten nach wie vor etwa eine Reihe von Musik- oder Medizinstudenten als Touristen einreisen, um eine Aufnahmeprüfung absolvieren zu können.
Forscher wie Dealer behandelt
Er könne angesichts des Status quo nur noch "den Kopf schütteln", meinte Kaiser. "Ich kann nach wie vor nicht verstehen, warum man Wissenschaftler, die als Gäste an unsere Universitäten eingeladen werden, wie Drogendealer behandelt und Studierende, die nach Österreich wollen, wie Gauner."

[science.ORF.at/APA, 5.3.07]
->   Rektorenkonferenz
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Uni-Rektoren kritisieren Fremdenrecht scharf (3.5.06)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010