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Schlaf ist Hauptgrund für Schulschwänzen  
  Schüler schwänzen die Schule vor allem, weil sie ausschlafen wollen bzw. verschlafen haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine groß angelegte Studie zum Thema "Schulschwänzen - Verweigern - Abbrechen".  
In der Schülerbefragung gaben 61 Prozent (Mehrfachnennungen möglich) als "Schwänzgrund" an, ausschlafen gewollt bzw. verschlafen zu haben. Auf Platz zwei landete mit 55 Prozent "etwas anderes vorgehabt", auf Platz drei "Niedergeschlagenheit und schlechte Stimmung" (53 Prozent).
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Die Untersuchung ist im Studien-Verlag als Buch erschienen.
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Mehr als 1.700 Schüler und Schülerinnen befragt
Für die vom Bildungsministerium in Auftrag gegebene Studie wurden mehr als 1.700 Schüler (Sample wurde nicht-repräsentativ ausgewählt, Anm.) der siebenten bis zehnten Schulstufe an 48 Hauptschulen, AHS, Polytechnischen Schulen, Berufsbildenden Höheren Schulen und Berufsschulen schriftlich befragt.

43 Prozent von ihnen gaben an, im letzten Halbjahr einmal die Schule geschwänzt zu haben - die meisten davon allerdings "nur" stundenweise. Mädchen fehlten signifikant öfter als Burschen.
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Weitere Rangliste der "Schwänz-Gründe"
Auf Platz vier landete "langweiliger Unterricht" (51 Prozent), auf Platz fünf "Verabredung mit Freunden" bzw. "Nicht-Mitschreiben einer Schularbeit bzw. eines Tests" (je 46 Prozent). Es folgen "Weil meine Freunde das auch machten" (33 Prozent), "Nicht Zurechtkommen mit Lehrer" (31 Prozent), "Hausaufgabe nicht gemacht" (22 Prozent) und "Weil meine Eltern das so wollten" bzw. "Weil ich von Mitschülern gehänselt/geärgert wurde" (je acht Prozent).

Vier Prozent beriefen sich auf Gewaltandrohungen von anderen Schülern, drei Prozent auf "Geld verdienen/Arbeiten für die Familie".
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Klare Haltung der Schule gefragt
Als Handlungsstrategien gegen das Schwänzen empfehlen die Studienautorinnen um die Erziehungswissenschaftlerin Helga Kittl-Satran den Schulen eine klare, einheitliche Haltung.

Die Schule solle vermitteln, dass "sie nicht bereit ist, Schulabsentismus zu dulden, und dass unerlaubte Fehlzeiten Konsequenzen nach sich ziehen". Unter anderem sollten Stellen für zusätzliche Ansprechpartner und Vertrauenspersonen geschaffen werden, um Beziehungen zu neutralen Personen im Bereich der Schule aufzubauen.
Schüler vermehrt integrieren und Verhalten dokumentieren
Eltern wiederum sollten von der Schule gezielt Informationen erhalten. Den Lehrern wird empfohlen, häufig fehlende Schüler vermehrt zu integrieren und "erste diskrete Formen unterrichtsmeidender Verhaltensweisen" wie Zu-Spät-Kommen, Unzufriedenheit mit Schule und Unterricht oder Schulversagen zu beobachten und zu dokumentieren.

Auch "Peer-Involvement-Programme" nach dem Motto "Schüler helfen Schülern" könnten helfen.

[science.ORF.at/APA, 16.03.07]
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01.01.2010