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Fossiler "Flugdrache" hob mit Rippen ab  
  In China wurde ein Fossil einer Echse aus der frühen Kreidezeit gefunden, die mit Hilfe ihrer verlängerten Rippen eine Flughaut zwischen den Vorder- und den Hinterbeinen aufspannen konnte.  
Offensichtlich haben die Echsen schon damals Wege gefunden, die Luft als Lebensraum zu erschließen, berichtet ein Paläontologen-Team von der chinesischen Akademie der Wissenschaften in einer aktuellen Studie.
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Die Studie "A gliding lizard from the Early Cretaceous of China" von Xing Xu und Kollegen ist zwischen 19. und 23. März 2007 in den "Proceedings of the National Academy of Sciences" erschienen (DOI:10.1073/pnas.0609552104).
->   Zum Original-Paper (sobald online)
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Flughaut erhalten geblieben
"Gleiten ist eine vom Energie-Standpunkt betrachtet sehr effiziente Art der Fortbewegung, die sich bei mehreren Landwirbeltierarten gleichzeitig, aber dennoch unabhängig von einander und in unterschiedlichen Ausformungen entwickelt hat", schreiben die chinesischen Forscher.

Das als Fossil im Nordosten Chinas erhalten gebliebene Tier war laut der Analyse wahrscheinlich noch sehr jung, nur 15,5 Zentimeter groß, wovon der Schwanz rund 9 Zentimeter ausmachte. Für die Forschung besonders interessant wurde das Fossil, weil die Flughaut erhalten blieb und dadurch eine genauere Untersuchung der "Flügel" möglich wurde.
"Zhaos Flugdrache"
 
Bild: Zhao Chuang/Xing Lida

Das Fossil wurde in der Provinz Liaoning im Nordosten von China gefunden. Deutlich zu sehen sind die verlängerten Rippen, über die die Flughaut gespannt war. Die Forscher nannten das Tier nach einem Gründer des Paläontologischen Museums von Liaoning "Xianglong zhaoi", "Zhaos Flugdrache".
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Heute noch Flugdrachen
Noch heute gibt es in Südost-Asien so genannte "Flugdrachen", die mit Hilfe einer über verlängerte Rippen gespannten Flughaut durch die Lüfte gleiten.
->   Mehr über Flugdrachen in Wikipedia.de
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"Flügel" aerodynamisch geformt
 
Bild: Zhao Chuang/Xing Lida

Die Flughaut wurde durch acht deutlich verlängerte Rippen zwischen den Vorder- und Hinterbeinen aufgespannt. Zur Stabilisierung verliefen parallel zu den Rippen noch Kollagenfasern. Die Vorderkante war eher dick, während die "Flügel" nach hinten zu dünn ausliefen. Ganz entfaltet war die Flughaut etwa dreimal so breit wie lang.

Bild oben: Wahrscheinlich war die Echse in der Luft sehr gewandt. Nachdem seine Finger- und Zehenglieder verlängert und gebogen sind, könnte der kleine "Flugdrache" auf Bäumen gelebt haben.

[science.ORF.at, 20.03.07]
->   Chinesische Akademie der Wissenschaften (Wikipedia.org)
Mehr über Echsen in science.ORF.at:
->   Urzeitfund: Echse mit zwei Köpfen (20.12.06)
->   Eidechsen haben Persönlichkeiten (8.11.06)
->   Gut erhaltenes Saurier-Skelett in China entdeckt (26.3.04)
 
 
 
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01.01.2010