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Neuer FH-Rats-Chef will Änderung des FH-Gesetzes  
  Leopold März, der neue Präsident des Fachhochschulrats (FHR), fordert eine Änderung des FH-Studiengesetzes, mehr Kompetenz für den FHR in Standortfragen und eine bundesweite FH-Studentenvertretung.  
Der seit November 2006 amtierende FHR-Präsident spricht sich auch für eine Fortführung des "bedarfsgerechten Ausbaus" des FH-Sektors aus. Als "Richtschnur" sollte das derzeitige Tempo von 300 zusätzlichen Anfängerplätzen auch nach Ende des derzeitigen Entwicklungsplans 2010 fortgeführt werden, wobei auch "Konsolidierungsschritte notwendig" seien.

"Ein Ausbau unter 100-prozentiger Wahrung des Bestehenden wird nicht möglich sein", so März bei in einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien.
Inflationsanpassung der Bundesfinanzierung
Das bereits bestehende Konzept der Studienplatzbewirtschaftung - nur eine bestimmte Zahl an Studienplätzen wird staatlich finanziert - sollte nach Meinung März' beibehalten werden.

Und es sei notwendig, die seit 1993 unveränderten Normkosten - pro Student erhalten die FH vom Bund je nach Studiengang (außer im von den Ländern finanzierten Gesundheitssektor) zwischen 5.800 und 6.900 Euro - zu valorisieren. Zumindest eine Inflationsanpassung sei nötig, das wäre ein Plus von rund 30 Prozent.
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Grafik Bild: APA, Quelle: Fachhochschulrat
Heuer 28.500 FH-Studenten
Laut am Donnerstag veröffentlichten Daten von Statistik Austria erreichte die Zahl der FH-Studenten im laufenden Studienjahr mit rund 28.500 Personen - um zehn Prozent mehr als im Jahr davor - einen neuen Rekord. Ansteigend auch der Frauenanteil, der bei 43 Prozent liegt. Von 18 FH-Erhaltern werden derzeit 194 Studiengänge (inklusive auslaufende Diplomstudiengänge sind es knapp 200) angeboten, davon ein Drittel in berufsbegleitender oder zielgruppenspezifischer Organisationsform.
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Standorte: Gegen "lokal- und regionalpolitische Sehnsüchte"
Für den FH-Rat, der derzeit für die Akkreditierung von Studiengängen zuständig ist, fordert März mehr Kompetenz in Standortfragen. "Wir müssen darauf achten, dass auch bei Neugründungen kritische Massen erreicht werden", noch immer gebe es "lokal- und regionalpolitische Sehnsüchte" nach einem FH-Studiengang, die zu Neugründungen auf der grünen Wiese führten.

Der FHR-Chef spricht sich hier für eine Stärkung der Position des FHR gegenüber den Studiengang-Erhaltern aus. Im Gegenzug könnte man die Regelungsdichte bei der Akkreditierung von Studiengängen zurücknehmen.
Bessere Durchlässigkeit zu Unis
März, selbst Professor an der Universität für Bodenkultur und viele Jahre deren Rektor, ist weiters für eine verbesserte Beziehung zwischen Unis und FH sowie für ein "Optimum an Durchlässigkeit" zwischen den beiden Welten.

Weitere Forderungen des FHR-Chefs: eine bundesweite Vertretung der FH-Studenten "nicht unbedingt unter dem Dach der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH)" und den Ausbau des Rechtsschutzes für FH-Studenten, einen besseren Zugang zu FH für Menschen aus Lehrberufen, die Beseitigung der dienst- und besoldungsrechtlichen Ungleichbehandlung von FH-Absolventen, die z.B. im Bundesdienst nicht A-wertig sind.

[science.ORF.at/APA, 22.3.07]
->   Fachhochschulrat
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01.01.2010