Models machen Frauen unglücklich

Neues aus der Welt der Wissenschaft

ORF ON Science :

News :

Medizin und Gesundheit


	Models machen Frauen unglücklich
		Wenn Frauen in Hochglanzmagazinen weibliche Models sehen, sinkt die Zufriedenheit mit ihrem Körper rapide: und zwar unabhängig von ihrem eigenen Gewicht und Alter, sagen US-Psychologen.

Gleichgültig ob selber dick oder dünn, alt oder jung, groß oder klein, packt scheinbar alle Frauen ein Unbehagen, berichten Susan Kashubeck-West von der University of Missouri-Columbia und ihr Team.

	Die Studie "Predictors of Media Effects on Body Dissatisfaction in European American Women" ist in dem Journal "Sex Roles" (Bd. 56, März 2007) veröffentlicht worden.
	Abstract der Studie

Effekt nach nur drei Minuten

Die Psychologinnen befragten 81 Geschlechtsgenossinnen über ihr Körperempfinden - von ihrem Gewicht bis zu ihren Haaren.

Die eine Hälfte bekam danach eine Reihe neutraler Bilder zu sehen, die andere Magazinanzeigen mit Models.

Nach nur drei Minuten berichteten letztere von einer geringeren Zufriedenheit mit ihrem Körper.

"Unrealistische Frauenbilder"

Der Zusammenhang zwischen medialer Repräsentation idealer Frauenkörper und dem eigenen Empfinden, sei schon länger bekannt, betonen die Forscherinnen.

Bisher seien mögliche Konsequenzen - etwa der Versuch, Massenmedien weniger wichtig zu nehmen - aber vor allem bei besonders gefährdeten Gruppen wie Mädchen mit Essstörungen diskutiert worden. Ihre Studie belege nun, dass sich ausnahmslos alle Gruppen von Frauen durch den Vergleich mit den Hochglanzgenossinnen schlechter fühlen.

"Die meisten Frauen gehen nicht zum Psychologen, sondern suchen in Zeitschriften nach Rat. Deren unrealistische Frauenbilder, die oft durch Grafikprogramme am Computer aufgebessert werden, schaden ihnen aber", fasst es Laurie Mintz, eine Co-Autorin der Studie, zusammen.

[science.ORF.at, 27.3.07]


	Susan Kashubeck-West, University of Missouri-Columbia