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Schafe: Trächtig nach Gebärmutter-Verpflanzung  
  Gebärmutter-Transplantationen stellen Mediziner noch immer vor große Schwierigkeiten. Schwedische Forscher berichten nun von vier Schafen, die nach Entnahme und Re-Implantierung des Uterus trächtig wurden.  
Obwohl den Schafen ihre eigene Gebärmutter wieder eingepflanzt wurde und damit keine Gefahr einer Abstoßung fremden Gewebes bestand, lässt dieser Erfolg Rückschlüsse für die weitere Arbeit zu, wie der "New Scientist" berichtet.

Denn auch die komplexe Verbindung des Uterus mit den umliegenden Blutgefäßen ließ derartige Versuche bisher scheitern.
Nur eine Transplantation am Menschen
Einer Frau wurde bisher laut einem BBC-Bericht erst einmal eine Gebärmutter transplantiert: Im Jahr 2000 bekam eine Frau in Saudi-Arabien einen Uterus einer lebenden Spenderin eingepflanzt, allerdings wurde er nach drei Monaten abgestoßen.

Anfang 2007 haben New Yorker Mediziner angekündigt, eine Gebärmutter einer Organspenderin transplantieren zu wollen.
Autologe Verpflanzungen bei 14 Schafen
Davon abgesehen hat sich die Forschung bisher auf Tierversuche beschränkt. Mats Brannstrom und Kollegen von der Sahlgrenska Akademie in Göteborg (Schweden) haben bereits erfolgreich bei Mäusen die Gebärmutter transplantiert.

Nun berichteten sie laut "New Scientist" von 14 Schafen, an denen sie autologe Verpflanzungen vornahmen: Sie entnahmen ihnen die eigene Gebärmutter und re-implantierten sie, um die richtige Blutversorgung zu erkunden.

Die Hälfte der Tiere starb während des Versuchs, von den überlebenden Schafen befinden sich vier momentan im Endstadium ihrer Trächtigkeit.
Nutzen für Frauen nach Gebärmutterentfernungen
Die Versuche könnten Frauen zugute kommen, deren Uterus beschädigt oder aufgrund einer Krebserkrankung ganz entfernt werden musste. Besonders die Anbindung der Gebärmutter an die umliegenden Blutgefäße stellte die Forschung bisher vor nahezu unüberwindliche Probleme.

Schließlich müssen diese Verbindungen nicht nur das Organ selbst versorgen, sondern im Fall einer Schwangerschaft auch dem Gewicht eines heranwachsenden Kindes standhalten.

[science.ORF.at, 4.4.07]
->   New Scientist
->   BBC
->   Sahlgrenska Akademie
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01.01.2010