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Europäische Elite-Uni: Österreich unterstützt EIT  
  Österreich unterstützt die geplante europäische Elite-Uni, will aber zunächst "nicht zuletzt aus budgetären Gründen" mit nur zwei so genannten "Wissens- und Innovationsgemeinschaften" starten.  
Dies könnte "Zeit und Gelegenheit geben, ein für externe Finanzierungsquellen attraktives Umfeld zu schaffen", heißt es in der interministeriell akkordierten "Österreichischen Grundsatzposition über das Europäische Technologieinstitut (EIT)".
Netzwerk mit Budget von 2,4 Mrd. Euro
Nach den Plänen der Kommission soll das EIT keinen zentralen Standort haben, sondern aus einem Netzwerk der besten Universitäten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen bestehen, die sich zu "Wissens- und Innovationsgemeinschaften" zusammenschließen und Forschung und Lehre durchführen.

Koordiniert werden diese von einer kleinen Zentrale, bestehend aus einem 19-köpfigen Verwaltungsrat und etwa 60 permanenten Mitarbeitern.

Insgesamt ist für 2008 bis 2013 ein Budget von 2,4 Mrd. Euro vorgesehen: 308 Mio. Euro sollen aus dem EU-Budget kommen, 1,5 Mrd. Euro aus bestehenden Programmen und der Rest von Mitgliedstaaten, Unternehmen, etc.
Unverwechselbarkeit eingefordert
In der Grundsatzposition werden die österreichischen Interessen beim EIT formuliert: So soll etwa das "Alleinstellungsmerkmal" des EIT gegenüber anderen Fördermaßnahmen betont werden.

Es müsse in seinen Zielen unverwechselbar werden und dürfe zu bestehenden Instrumenten wie dem Europäischen Forschungsrat nicht in Konkurrenz stehen.
Hoffen auf private Investitionen
Bei der Finanzierung setzt Österreich auf "möglichst hohe private Investitionen". Die finanziellen Aspekte, insbesondere die Möglichkeiten zur Erschließung privater Finanzierungsquellen, müssten vor dem Start des Projekts sichergestellt sein.

Von der EU-Kommission erwartet Österreich eine "getrennte Darstellung der aus dem Gemeinschaftshaushalt stammenden Mittel, einschließlich der Klarstellung ihrer Verwendungsziele, und der lediglich geschätzten Mittel aus anderen Finanzierungsquellen".
Eigener "EIT-Abschluss"?
Beim Studienangebot verlangt Österreich eine Konzentration auf PhD-Programme sowie die Einbeziehung unternehmerischer Qualifikationen.

Außerdem wird die Einführung eines Gütesiegels "EIT-Degree" angeregt, sofern dieses durch bestehende anerkannte Unis vergeben wird.
Kritik aus der Wissenschaftsszene
Zuletzt hatte die österreichische Wissenschaftsszene Bedenken gegen das EIT geäußert. So zeigte sich der Wissenschaftsrat "überaus skeptisch", Europa brauche "keine neuen Scheinidentitäten".

Die Österreichische Rektorenkonferenz kritisierte, dass es kaum frisches Geld für das EIT gibt, sondern nur aus schon eingerichteten Programmen umgeschichtet werde.

Dem Wissenschaftsfonds FWF erschien der Vorschlag der Kommission nicht als "radikale Innovation, sondern eher als 'more of the same'".

[science.ORF.at/APA, 6.4.07]
->   Europäisches Technologieinstitut
->   Wissenschaftministerium
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   EU-Elite-Uni soll nach Österreich (12.1.07)
->   Konsultationsverfahren für EU-Elite-Uni gestartet (30.10.06)
 
 
 
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01.01.2010