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Erkenntnis zu Blüten-Botenstoff war gefälscht  
  Die Erkenntnisse über den Botenstoff, der Blumen zum Blühen bringen sollte, haben sich nun als falsch herausgestellt. Der Betrug wurde entdeckt, als Versuche eines Mitarbeiters nachgestellt werden sollten.  
Der chinesische Kollege habe während seiner Mitarbeit an dem Projekt "Angaben manipuliert, um zu Schlussfolgerungen zu gelangen, die es nicht gibt", sagte der schwedische Wissenschaftler Ove Nilsson von der Agrarwissenschaftlichen Universität Umeaa am Mittwoch.

Nach seinen Angaben ging es dabei um einen Botenstoff, der angeblich Blumen zum Blühen bringen sollte.
->   Warum Pflanzen immer pünktlich blühen (12.8.05)
Botenstoff wurde "Florigen" getauft
"Dieser Zwischenfall ist äußerst peinlich für unsere Universität. Das sind die schlimmsten Momente, die ich als Forscher bisher erlebt habe", sagte Nilsson. Sein Team hatte sich mit einer der wichtigsten Fragen der Pflanzenwelt befasst: Woher wissen Pflanzen, dass sie blühen sollen?

Der chinesische Forscher wollte laut Nilsson herausgefunden haben, dass ein Botenstoff dabei eine wichtige Rolle spielte, den die Forscher dann "Florigen" nannten. Die "Entdeckung" wurde im September 2005 in der US-Fachzeitschrift "Science" veröffentlicht - sie galt als eine der wichtigsten Erkenntnisse des Jahres.
"Science" um Rückzug des Artikels gebeten
Der Betrug fiel im vergangenen Herbst auf, als die schwedischen Forscher vergeblich versuchten, die Experimente ihres chinesischen Kollegen nachzustellen, wie die Tageszeitung "Dagens Nyheter" berichtet.

Die schwedische Forschungsgruppe habe sich bei der wissenschaftlichen Gemeinde für ihren Fehler entschuldigt. Sie bat zudem die Zeitschrift "Science", den Fachartikel zurückzuziehen.
Starker Druck könnte Auslöser gewesen sein
Laut Nilsson arbeitet der chinesische Forscher mittlerweile nicht mehr für die Universität Umeaa. Er beharre jedoch auf seinen Forschungsergebnissen.

"Chinesische Wissenschaftler stehen unter starkem Druck", sagte Nilsson. Bevor ihnen wichtige Projekte anvertraut würden, müssten sie "ein Maximum an Resultaten" präsentieren.

[science.ORF.at/APA/AFP, 18.4.07]
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01.01.2010