News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Starkes Interessen an EU-Stipendien  
  Die erstmalige Förderung von Grundlagenforschung durch die EU ist auf großes Interesse gestoßen. Für die erste Ausschreibung von "Start-Stipendien" haben sich EU-weit 9.167 Nachwuchs-Forscher beworben.  
Insgesamt stehen für diese Ausschreibungsrunde 290 Mio. Euro zur Verfügung, etwa 200 bis 250 Wissenschaftler werden eine Förderung erhalten, wobei 20 Prozent des Budgets für interdisziplinäre Projekte reserviert sind.

Dies teilte der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) am Donnerstag mit.
Förderung von Grundlagenforschung
Mit dem ERC fördert die Europäische Union im 7. Rahmenprogramm für Forschung erstmals die Grundlagenforschung, wobei der Fokus auf "Pionier-Forschung" liegt. In den nächsten sieben Jahren stehen dafür insgesamt 7,5 Mrd. Euro zur Verfügung.

Im ersten Jahr werden ausschließlich Stipendien für Nachwuchs-Wissenschaftler in Höhe von jährlich 100.000 bis 300.000 Euro auf bis zu fünf Jahre vergeben. Thematisch gab es dabei keine Vorgaben, "es geht nur um gute Ideen", so die österreichische Wissenschaftsforscherin und ERC-Vizepräsidentin Helga Nowotny.
Programm für Jungforscher
Das Programm ist für Forscher aller Nationalitäten offen. Voraussetzung ist aber, dass die Institution, in welcher der Antragsteller arbeitet, in einem EU-Staat bzw. assoziierten Drittland liegt. Bewerber müssen mindestens zwei Jahre und maximal neun Jahre nach ihrem Doktorat bzw. PhD sein. Die Ausschreibung startete im März, Bewerbungsende war der 25. April.

Bewerber v.a. aus Technik und Physik
Von den mehr als 9.000 Anträgen kommen fast die Hälfte (46 Prozent) aus den Bereichen Physik und Technik, 37 Prozent aus dem Bereich Life Science inklusive Medizin sowie 17 Prozent aus den Bereichen Geistes- und Sozialwissenschaften.

Wie viele Österreicher sich beworben haben, ist noch nicht klar, die Nationenauswertung wird noch einige Zeit dauern, sagte Nowotny im Gespräch mit der APA.
Entscheidung Ende des Jahres
Für die Auswahl der Anträge wurden rund 30 wissenschaftliche Beiräte eingerichtet. Diese müssten auf Grund der hohen Antragszahl in der ersten Phase "stark sieben", so Nowotny.

Bewerber, die diese erste Runde überstehen, werden dann eingeladen, eine ausführlichere Projektbeschreibung einzureichen, die im Herbst neuerlich beurteilt wird. Die endgültige Entscheidung fällt dann gegen Ende des Jahres.

Zu dieser Zeit sollen dann auch erstmals Stipendien für etablierte Forscher ausgeschrieben werden. Für die Nachwuchs-Wissenschaftler gibt es dann im kommenden Jahr eine weitere Ausschreibungsrunde. 2008 werden dem ERC 600 Mio. Euro zur Verfügung stehen.

[science.ORF.at/APA, 26.4.07]
->   European Research Council
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Europäischer Forschungsrat: Nowotny Vizechefin (5.12.05)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010