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Gerät gewinnt Wasser aus Wüstenluft  
  Eine Erfindung Studierender nutzt die Luftfeuchtigkeit in Wüsten. Das Gerät gewinnt bis zu einem halben Liter Wasser pro Stunde und könnte so schon bald das Leben vieler Menschen in den Wüsten Afrikas retten.  
Im Projekt "Oasis - water is life" haben die österreichischen und finnischen Studenten an der Technischen Universität Graz den Prototyp des Low-budget Gerätes zur Wassergewinnung gebaut, der in besonders trockenen Regionen das "Lebenselixier" aus der Luftfeuchtigkeit filtert.
Interdisziplinäres Projekt von Studierenden
Das besondere des Projekts seien die Tatsachen, dass es "ausschließlich von Studierenden erarbeitet wurde, die Interdisziplinarität sowie die Finanzierung durch einschlägige Industrie", so TU-Rektor Hans Sünkel bei der Präsentation des Prototypen am Donnerstag.

Elf Studierende verschiedener Disziplinen der Karl-Franzens-Universität, der TU Graz und der Technischen Universität in Helsinki entwickelten in den vergangenen acht Monaten das Gerät mit einem Budget von rund 7.500 Euro, das Philips Klagenfurt zur Verfügung gestellt hat.
Trinkbares Wasser mittels Kondensationsprinzip
Der funktionstüchtige Prototyp ist auf die widrigen Umstände im afrikanischen Tansania ausgelegt. Dort leben rund 39 Mio. Menschen mit einer ständigen Wasserknappheit. Das entwickelte Gerät schafft es, mittels Kondensationsprinzip innerhalb einer Stunde rund einen halben Liter trinkbares Wasser allein aus der Luftfeuchtigkeit zu gewinnen.

Betrieben wird es autark mit Solarenergie. Laut Projektmanagerin Gabriele Schmied läuft die Maschine fünf bis sieben Jahre wartungsfrei. Rund 4.600 Arbeitsstunden wurden in den Prototyp investiert - was nun weiter damit passiere, liege bei Philips, die das Gerät ihr Eigen nennen dürfe, so Schmied.
Kooperation mit der Wirtschaft
Die Idee für das Projekt kommt aus Finnland: Initiator Mario Fallast verbrachte dort sein Auslandssemester und lernte an der Technischen Universität in Helsinki die Projektstruktur mit der Finanzierung aus der Wirtschaft kennen.

Der Student brachte das Konzept nach Graz und startete "Oasis" als Pilotprojekt. In den kommenden Jahren sollen weitere "Product innovation projects" in Kooperation mit Unternehmen folgen.

[science.ORF.at, 3.5.07]
->   "Oasis"
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Wassermangel bei Drittel der Weltbevölkerung (21.8.06)
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01.01.2010