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Plagiatsvorwurf: "Akademischer Anstand" verletzt  
  Nach den Plagiatsvorwürfen gegen Hubert Biedermann, Vizerektor der Montanuniversität Leoben, ist nun ein Uni-Weisenrat zum Schluss gekommen, dass Biedermann nur den "akademischen Anstand" verletzt habe.  
"Urheberrechtlichen Normen" habe er hingegen nicht verletzt, urteilte der Weisenrat. Es liege somit keine Notwendigkeit vor, weitere Schritte zu unternehmen, so ein Sprecher der Uni auf APA-Anfrage. Am 7. Mai soll der Uni-Rat die Vizerektoren wählen.
"Wortplagiate, keine Sinnplagiate"
Die Prüfung des aus drei "Emeriti" der Uni - darunter der ehemalige Rektor Franz Jeglitsch - bestehenden Weisenrats habe in Abgleichung mit den Richtlinien der deutschen Rektorenkonferenz stattgefunden, hieß es von der Uni. Die Wortplagiate seien keine Sinnplagiate gewesen - die Wissenschaft der Arbeit habe in völlig anderen Kapiteln stattgefunden, meinte der Sprecher.

Für Rektor Wolfhart Wegscheider sei Biedermann der Wunschkandidat für den "Vize" für Finanzen, nach dem Ergebnis gebe es keine Veranlassung, von Biedermann abzusehen, berichtete der Sprecher.

Weber hatte Biedermann damals vorgeworfen, die Mehrzahl der Kapitel seiner Habilitation "wörtlich oder nahezu wortwörtlich, vollständig oder partiell von drei verschiedenen Einträgen in ein und demselben Handwörterbuch plagiiert" bzw. zum Teil von einem Grundlagen-Lehrbuch zum Thema übernommen zu haben.

Biedermann hatte "Fehler" eingeräumt: Er sprach von einem "elektronischen Versehen", für das er sich beim betroffenen Professor entschuldigt habe. Weber indes bezweifelte, dass die Übernahme derart umfangreicher Textteile durch ein elektronisches Versehen zustande kommen könne.

[science.ORF.at/APA, 4.5.07]
->   Plagiatsdokumentation durch Stefan Weber (.pdf)
->   Montanuniversität Leoben
 
 
 
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01.01.2010