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Mit "Oscar" zu besonders vielen Kindern  
  Marlon Brando zeugte elf Kinder - und war damit keine Ausnahme in den Reihen der (männlichen) Oscar-Preisträger. Wie ein US-Forscher festgestellt hat, reproduzieren sich mit der Goldstatuette ausgezeichnete Schauspieler besonders oft. Dass es sich hierbei um einen Hinweis auf besondere biologische Fitness handelt, gilt es aber zu hinterfragen.  
Mark Hauber, Verhaltensforscher an der Universität Auckland (Neuseeland), meint, dass die Auszeichnung wirken könnte wie die prachtvollen Federn des Pfaus: Sie würde möglichen Partnerinnen signalisieren, dass mit dem Preisträger ein besonders herausragendes Exemplar zur Verfügung stehen würde, zitiert "Science Online" den Forscher.
Männer haben im Schnitt knapp vier Kinder
Schon länger ist bekannt, dass die Oscars mit der Lebenserwartung korrelieren: Preisträger leben länger als jene Schauspieler, die mit leeren Händen nach Hause gehen. Für Hauber schien es daher nur logisch, auch nach den Auswirkungen auf die reproduktive Fitness zu fragen.

Er analysierte die Lebensverläufe von 59 Schauspielerinnen und 37 Schauspielern, die zwischen 1929 und 2001 einen Oscar bekommen haben (inklusive Alter, Anzahl der Ehemänner/-frauen und Kinder).

Sein Ergebnis: Mit durchschnittlich fast vier Kindern liegt der männliche Preisträger klar über den 1,2 Kindern des "durchschnittlichen" Amerikaners.
Preisträgerinnen haben nicht mehr Kinder
Daraus auf eine erhöhte biologische Fitness zu schließen, halten allerdings Fachkollegen von Hauber für vorschnell. Schon die Ergebnisse für die Frauen würden andere Erklärungen nahe legen.

Denn jede Preisträgerin hatte im Schnitt 1,5 Kinder - und unterschied sich damit kaum von der restlichen Bevölkerung, trotz mehrfacher Ehen. Hier scheinen die üblichen gesellschaftlichen Faktoren wie Vereinbarkeit von Karriere und Kindern eine Rolle zu spielen.

[science.ORF.at, 7.5.07]
->   "Science Online"
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01.01.2010