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Klumpfüße: Ärzte aus Österreich helfen in Afrika  
  Orthopäden aus Österreich helfen Menschen mit angeborenen Behinderungen in Westafrika. Die "Doctors for Disabled" behandeln vor allem Kinder mit Klumpfüßen.  
Klumpfüße mit 200 Euro heilen
Die Behandlung eines Klumpfußes ist einfach und billig. Sie kostet 200 Euro. Die Kinder können danach wieder ein normales Leben führen.

Bei Babys in den Industrieländern ist das selbstverständlich. Aber in den Entwicklungsländern ist eine Behandlung meist unerreichbar. Mit einem verkrüppelten Fußgelenk müssen Kinder in Afrika ihr Leben lang zurechtkommen.
Auch späte Heilung noch möglich
Die "Doctors for Disabled", wie sich die Orthopäden nennen, können auch noch Kindern mit fünf bis sechs Jahren mit einfachen Mitteln zu einem normalen Gehen verhelfen. Es erfordert eine kleine Operation der Sehnen und die Festigung des Gelenks durch einen Gips.

In rund sechs Wochen sind sie vom Klumpfuß befreit und müssen dann noch zwei Jahre Schienen tragen. Dann sind sie ihr Leben lang geheilt.
Einheimisches Personal wird ausgebildet
Orthopäde Martin Salzer, Gründer der "Doctors for Disabled" in Österreich, erklärt im Gespräch mit Radio Österreich 1: "Für die Gipsbehandlung haben wir zu wenige Ärzte. Wir bilden Orthopädie-Techniker, Physiotherapeuten und Schwestern vor Ort aus, die das genauso gut können.

Das lässt sich in intensiven Kontakten mit den Einheimischen vermitteln. Wir halten uns im Hintergrund. Unser Ziel in Mali ist, dass künftig die rund 700 Neugeborenen mit einem Klumpfuß von einheimischem Personal behandelt werden kann."
Fünf Orthopäden für zwölf Millionen Menschen
In den westafrikanischen Ländern gibt es wenige gut ausgebildete Fachärzte. In Mali zum Beispiel gibt es für 12 Millionen Einwohner nur fünf Orthopäden. In den westafrikanischen Ländern Mali und Ghana sind die österreichischen Orthopäden derzeit im Einsatz.
Aufklärung mit Plakaten
Neben der Behandlung und Ausbildung von Personal betreiben sie auch Aufklärung, beispielsweise verteilen sie Plakate in den Dörfern. Denn am Land wissen die Menschen nicht, dass Klumpfüße heilbar sind.

Am Wichtigsten ist den "Docotors for Disabled" der Aufbau einer nachhaltigen Gesundheitsinfrastrukur, die ohne Hilfe von außen funktioniert.

Edith Bachkönig, Ö1 Wissenschaft, 9.5.07
->   "Doctors for Disabled"
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01.01.2010