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Konferenz zum Einfluss der Grundlagenforschung  
  Wie wirkt Grundlagenforschung auf und in Gesellschaften? Dieser Frage geht die Konferenz "Science Impact - Rethinking the Impact of Basic Research on Society and the Economy" von 10. bis 11. Mai in Wien nach.  
Auf Einladung des Wissenschaftsfonds FWF und der European Science Foundation (ESF) referieren 22 international renommierte Experten. Das Programm wurde am Mittwoch präsentiert.
Ausgaben für Forschung gestiegen
"Es hat sich europaweit die Überzeugung durchgesetzt, dass Investitionen in Forschung und Entwicklung die Zukunft sichern", sagte FWF-Präsident Christoph Kratky. Es wird auch immer mehr in Forschung investiert.

Während sich Ausgaben für die angewandte Forschung leicht rechtfertigen lassen, da sie "unmittelbarer" die Wettbewerbsfähigkeit einer Wirtschaft steigern, so ist das bei der Grundlagenforschung anders: "Die Argumentation ist weniger offensichtlich."
"Impact" genauer anschauen
"Der 'Impact' der Grundlagenforschung wird von keiner Seite bestritten und kommt in allen Sonntagsreden vor", so FWF-Geschäftsführer Gerhard Kratky. Mit der Konferenz wolle man sich das genauer anschauen.

Alexis-Michel Mugabushaka von der ESF ergänzt, dass Organisationen zunehmend unter Druck kommen nachzuweisen, wofür sie das Geld ausgeben und wie der Anwendungsbezug des Ergebnisses ausschaue.
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Die Konferenzthemen
Im Rahmen der Konferenz soll der Einfluss der Grundlagenforschung in mehrfacher Hinsicht "überdacht" werden: Wissenschaftstheoretiker sollen zu Worten kommen, wie die Wirkungsweise der Grundlagenforschung funktioniert. Experten diskutieren, welche gesellschaftlichen Konfliktpotenziale entstehen können - Stichwort Stammzellenforschung - und welche Freiräume bzw. wie viel konkrete Zielsetzung die Forschung braucht.

Weitere Aspekte sind die Fristigkeiten von Ergebnissen, Förderstrategien und die Messbarkeit des "Impact". Der Mehrwert der Konferenz liegt laut Geschäftsführer Kratky darin, "dass Theoretiker, Förderungsspezialisten und Evaluierungsspezialisten zusammenkommen". Diese agierten normalerweise unabhängig voneinander. Über 270 Teilnehmer aus 35 Ländern werden zur Konferenz erwartet.
->   Alle Informationen zur Konferenz
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Grundlagenforschung eher ein internationales Thema
Es gebe eine große Unkenntnis, wie ihre Ergebnisse der Grundlagenforschung später einmal in die Anwendung einfließen werden, erklärt der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo), Karl Aiginger. Daher sieht er das Potenzial für die Förderung der Grundlagenforschung eher in einem länderübergreifenden Ansatz.

"Neues zu entdecken, ohne zu wissen auf welchem Gebiet und ohne Absicherung durch schon existierende Firmen, dazu können sich einzelne Länder nicht so schnell entschließen", so der Wifo-Chef. Auf nationaler Ebene wird daher eher wirtschaftsnah geforscht.
Exzellenz bei Technologien fördern
"In Europa möchte man soziale und ökologische Ziele erreichen - damit das gelingt, muss aber auch Exzellenz im Technologiebereich gefördert werden", sagt der Ökonom. Als Vorzeigeregion gelten dabei die skandinavischen Länder, "die bereits in den 1990er Jahren gezeigt haben, das ein Sozialstaat nur erhalten werden kann, wenn Exzellenz in der Forschung auch finanziert wird."

Der Wifo-Chef fordert daher mehr Priorität für "Forschung, Ausbildung und immaterielle Infrastruktur".

[science.ORF.at/APA, 9.5.07]
->   FWF
->   European Science Foundation
 
 
 
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01.01.2010