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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Klimawandel: WWF hat Masterplan für Österreich  
  Der WWF hat eine "Energievision" für Österreich: Mit einem neuen Maßnahmenbündel sollen die Emissionen von Kohlendioxid um rund 35 Millionen Tonnen bis ins Jahr 2020 reduziert werden.  
Diese Menge sei mindestens notwendig um die von der EU beschlossene Reduktion von 30 Prozent gegenüber 1990 zu verwirklichen. Die bisherige Klimastrategie der Bundesregierung sei dazu ungeeignet, meinte der WWF in einer Aussendung.
Kyotoziel weit entfernt
Ohne zusätzliche Maßnahmen wird Österreichs Kohlendioxid-Emission bis 2010 um 28 Prozent über jener von 1990 liegen und so das Kyotoziel um mehr als 40 Prozent verfehlt, prognostizierte der Umweltorganisation.

Das wichtigste Ziel sei der Ausstieg aus der Verbrennung von Öl und Gas bis zum Jahr 2050. Weiters sollten Atomstromimporte und Kohlestrom bis 2020 Geschichte sein, so WWF-Klimaexperte Markus Niedermair.
Forderungen: Nur mehr Passivhäuser bauen ...
Bundesweit sollten spätestens ab 2010 nur mehr Passivhäuser, die ohne herkömmliche Heizung auskommen, gebaut werden. Daher müsste die öffentliche Wohnbauförderung umgestellt werden.

Um den Tanktourismus abzuschaffen, müssten Benzinpreise auf das Niveau der Nachbarländer angehoben werden. Außerdem sollten die Energieverbrauchstandards für Pkw, Elektrogeräte und Kraftwerke auf EU-Ebene radikal verschärft werden, forderte der WWF.
... und CO2-Steuer
Ebenso unvermeidlich sei der langfristige Ausbau von Ökostrom und Bahnangeboten. Um diese Vorhaben aufkommensneutral zu finanzieren, sei eine CO2-Steuer notwendig. "Die technologischen Voraussetzungen für eine saubere Energiezukunft sind bereits vorhanden - jetzt geht es um die Umsetzung der Vorschläge", erklärte Niedermair.

Auch für Österreichs Volkswirtschaft habe der WWF-Klimaplan enorme Vorteile, versprach Niedermair. 1,5 Milliarden Euro Kompensationszahlungen für Verfehlung der Klimaziele könnten vermieden werden. Weiters würde man von geringeren Schäden durch Hochwasser und Dürren, reduzierte Abhängigkeit von immer teurer werdenden Energieimporten sowie von neuen Arbeitsplätze profitieren.
Umfangreicher Bericht veröffentlicht
Der WWF International stellte heute eine globale Generalstrategie gegen den Treibhauseffekt vor. Mehr als hundert Wissenschaftler arbeiteten länger als ein Jahr an dem nun vorliegenden Bericht. Darin wird befürchtet, dass sich die Nachfrage an Energie weltweit bis 2050 verdoppeln wird. Um Folgen des Klimawandels abzuwenden, schlug die Umweltorganisation sechs wesentliche Maßnahmen vor. Dazu zählen der sofortige Stopp der Regenwald-Abholzung, die 70-prozentige Abdeckung des weltweiten Energiebedarfs durch alternative Technologien, Investitionen in flexible Treibstoffe, neue Infrastruktur sowie bessere Energiespeicherung.

[science.ORF.at/APA, 15.5.07]
->   Der Bericht: Climate solutions (pdf)
->   WWF International
->   WWF Österreich
 
 
 
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01.01.2010