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35 europäische Großforschungsprojekte in Planung  
  Das paneuropäische Forum ESFRI arbeitet an Strategien zur Schaffung einer Forschungsgroßmacht Europa. Nun wurden 35 förderungswürdige wissenschaftliche Großprojekte ausgewählt.  
Sie sollen in den kommenden zwei Jahrzehnten verwirklicht werden - an sieben davon sind österreichische Forschergruppen beteiligt.
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Das Forum ESFRI wurde im April 2002 initiiert und hat die Aufgabe, einen Beitrag zu einer europäischen Strategie der Forschungsinfrastrukturen zu leisten. Es soll vor allen Dingen neue Forschungsinfrastrukturen von europäischem Interesse identifizieren, die für die nächsten 10-20 Jahre notwendig sind, um den Forschungsstandort Europa zu erhalten.
->   ESFRI-Strategie - Report 2006
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Vorbild CERN
Geht es nach den ESFRI-Strategen, soll die neu zu schaffende Generation von europäischen Großforschungsprojekten die wissenschaftliche Qualität des Teilchenforschungszentrums CERN in der Schweiz haben. Die Projekte kommen aus Bereichen der Technikforschung und der Bio- und Umweltwissenschaften ebenso, wie aus den Human- und Sozialwissenschaften.
Paneuropäische Biobank möglich
Die geplanten Forschungszentren sollen einerseits Infrastrukturen für die gesamte europäische Forschungslandschaft bereit stellen und andererseits selbst wissenschaftlich aktiv sein. Ein Beispiel dafür ist die Europäische Biodatenbank, "Hier sollen menschliche Blut- und Gewebeproben, sowie Zelllinien gesammelt und erforscht werden", sagt Kurt Zatloukal von der Medizinischen Universität Graz.

Weitere Datenbank-Element wären so genannte Biomolecular-Resources, etwa Antikörper, die dann an den biologischen Proben erprobt werden. Beide Elemente zusammen sind wesentliche Quellen, um Wissen über Grundmechanismen von biologischen Vorgängen zu gewinnen, denn: "Einsicht in Krankheitsprozesse ist die Basis für die Entwicklung neuer Medikamente", so Zatloukal.
Finanzierung noch ungeklärt
Die Pläne für den Bau und den Betrieb der Großforschungsprojekte sind sehr ausgereift, allerdings ist deren Finanzierung noch nicht gesichert. Vertreter der EU-Kommission in Sachen ESFRI plädieren für eine Kombination von Förderungen durch EU, Nationalstaaten und Privatinvestoren. An diesem Vorschlag bemängeln Kritiker jedoch, dass für die Vorlaufphase der Projekte auch Gelder aus dem 7. Rahmenforschungsprogramm der EU verwendet werden sollen.

Tanja Malle, Ö1 Wissenschaft, 15.5.07
->   ESFRI-Infopage
 
 
 
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01.01.2010