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Haarstudie: Hoffnung für Glatzenträger?  
  Der leidige Haarausfall ist möglicherweise doch nicht unheilbar. US-Forscher konnten bei Mäusen die Follikel, die für das Wachstum von Haaren zuständig sind, von Grund auf neu entwickeln.  
Die Follikel produzierten Haare und Talgdrüsen, so die Forscher von der Universität von Pennsylvania. Auch wenn die Ergebnisse nicht ohne weiteres auf den Menschen übertragbar sind, so wecken sie doch Hoffnungen auf neue Therapien gegen eine drohende Glatze.
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"Wnt-dependent de novo hair follicle regeneration in adult mouse skin after wounding" von Mayumi Ito et al. erschien in "Nature" (Bd. 447, S. 316; doi:10.1038/nature05766).
->   Abstract
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Vernarbte Haut als mögliche Haarquelle
In der Studie wiesen die Wissenschaftler nach eigenen Angaben nach, dass sich bei Mäusen funktionsfähige Follikel in der Haut von Grund auf neu entwickeln können, und zwar im Zuge einer Vernarbung von Hautstücken, die aus dem Rücken erwachsener Tiere herausgeschnitten wurden. Das Follikel ist ein komplexes Mini-Organ, das in der Wachstumsphase entsteht.

Bisher war angenommen worden, dass es sich nicht mehr regeneriert, wenn es im Erwachsenenalter ausfällt. Bereits vor 50 Jahren hatten Forscher auf Grund von Tests an Hasen, Mäusen und Menschen vermutet, dass eine Regeneration von Follikeln möglich sein müsse. Bis dato konnte der Beweis dafür aber nicht erbracht werden.
Unterschiede zwischen Maus und Mensch
Die in den Experimenten durch Vernarbung ausgelöste Haarfollikel-Produktion bei erwachsenen Mäusen ähnelt dem Bericht zufolge dem gleichen Prozess bei Embryos. Eventuelle Behandlungsmöglichkeiten von Haarausfall könnten laut den Forschern bei jenen Proteinen ansetzen, die bei der Follikelbildung eine Rolle spielen.

In ihrer Studie weisen die Autoren allerdings ausdrücklich auf die Unterschiede der Haut von Mäusen und Menschen hin. Besonders der Verlauf der Vernarbung sei sehr verschieden. Ob die Erkenntnisse der Studie auf den Menschen übertragbar seien, müsse daher erst noch überprüft werden.

[science.ORF.at/APA/AFP, 16.5.07]
->   Mehr zu Haaren im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010