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1.221 Vogelarten vom Aussterben bedroht  
  Mehr als zehn Prozent aller Vogelarten und damit so viele wie nie zuvor sind weltweit vom Aussterben bedroht, berichtete die Schutzorganisation BirdLife International am Montag in Cambridge.  
Zusätzlich zu diesen 1.221 fallen 812 Arten in die Kategorie "nahezu bedroht". Damit müssten 2033 der insgesamt rund 10 000 bekannten Vogelarten geschützt werden, warnte BirdLife. Die neuen Zahlen werden demnach Bestandteil der "Roten Liste" 2007, die im September von der Weltnaturschutzunion IUCN vorgelegt wird.
Größte Bedrohung: Verlust der Lebensräume
Seit die Situation der Vögel im Jahr 1988 erstmal umfassend dokumentiert wurde, habe sich ihre Situation stetig verschlechtert, ergänzten die Tierschützer. Die größte Bedrohung geht ihnen zufolge vom Verlust der Lebensräume aus - 86 Prozent der gefährdeten Arten sind davon betroffen.
Einschleppte Tiere als Feinde
"Kritisch bedroht" ist nun auch der Sankt-Helena-Regenpfeifer (Charadrius sanctaehelenae). Ihm machen unter anderem die auf seine Insel eingeschleppten Katzen zu schaffen. Ratten und andere mit Booten eingedrungene Schädlinge bedrohen auch zahlreiche Vögel auf vielen weiteren Inseln.

Auch der Galapagos-Albatros (Diomedea irrorata) fällt jetzt in diese Kategorie. Die Tiere sterben oft, weil sie nach den Ködern an den Langleinen kommerzieller Fischerboote schnappen und mit ihnen in die Tiefe gezogen werden. 19 von 22 Albatros-Arten sind nun vom Aussterben bedroht.
Vergiftung durch Medikamente
Auch fünf weitere Geierarten wurden in der Bedrohung heraufgestuft. Unter anderem in Indien und Pakistan fressen die Vögel die Kadaver von Tieren, die zuvor das Medikament Diclofenac erhalten hatten - und werden vergiftet.
Arten können geschützt werden
Laut BirdLife gibt es aber auch einige wenige Beispiele dafür, dass sich Arten schützen lassen. Der Mauritius-Sittich (Psittacula eques) etwa wurde auf den Status "bedroht" herabgestuft, nachdem auf der Insel Mauritius in Gefangenschaft aufgezogene Tiere freigelassen wurden, künstliche Nester bereitgestellt und Fraßfeinde eliminiert wurden.

Solche Beispiele zeigten, dass Erhaltung funktioniere, erklärte BirdLife-Programmkoordinator Stuart Butchart. Dafür müsse aber mehr getan werden.

[science.ORF.at/APA/dpa, 21.5.07]
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01.01.2010