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Hitzesommer 2003 forderte in Wien 130 Tote  
  Laut einer Untersuchung österreichischer Forscher sind im Hitzesommer 2003 in Wien zumindest 130 Menschen an den Folgen der Temperaturen gestorben. Angesichts der Prognosen, dass heiße Sommer immer häufiger werden, fordern die Wissenschaftler Vorsorgeprogramme speziell für ältere Menschen.  
Im Juli und August 2003 brütete die Hitze über weiten Teilen des Kontinents. In Frankreich rechnete man mit zusätzlichen rund 5.000 Toten, in Italien kamen die Experten auf 20.000 zusätzliche Todesfälle. Doch auch Österreich war betroffen.

Hans-Peter Hutter vom Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien und die Co-Autoren schreiben in der Studie: "In den letzten 35 Jahren stieg die durchschnittliche Temperatur (Mai bis September) in Wien um über 1,7 Grad Celsius. Im Jahr 2003 zeigte sich eine Zunahme der Hitzetage auf insgesamt 44 (1998: 18, 1999: 3, 2000: 13, 2001: 9, 2002: 12, 2003: 44, 2004: 4, Anm.), die mit einer erhöhten Anzahl von Todesfällen einhergingen."
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Die Studie "Heatwaves in Vienna: effects on mortality" von Hans-Peter Hutter und Kollegen ist in der "Wiener Klinischen Wochenschrift" erschienen (Mai-Ausgabe, S. 223-227, DOI:10.1007/s00508-006-0742-7).
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"Signifikant erhöhtes relatives Mortalitätsrisiko"
Die Fakten laut den Experten: "Von diesen rund 180 Todesfällen war der Großteil nicht einem 'Harvesting-Effekt' (das Sterben von Schwerstkranken kurz vor ihrem sonstigen Ableben, Anm.) zuzurechnen. Es fand sich im Zeitraum 1998 bis 2004 an den Hitzetagen ein signifikant erhöhtes relatives Mortalitätsrisiko von 1,13."

Das bedeutet, dass während der Hitzewelle des Jahres 2003 mit zahlreichen Episoden von mehr als 30 Grad Celsius an durchgehend zumindest drei Tagen die sonst eintretenden Todesfälle in Wien um den Faktor 1,13 erhöht waren.

Frauen wurden offenbar häufiger Opfer der Hitze als Männer. Die Fachleute: "Obwohl die Sterblichkeitszunahme in allen Altersgruppen beobachtet werden konnte, waren die Ergebnisse nur bei älteren Personen (über 65 Jahre) signifikant."
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Hitzetage: 13 Prozent mehr Todesfälle
Die Fachleute hatten die Todesstatistiken für Wien zwischen 1998 und 2004 ausgewertet. Hinzu kamen die Temperaturdaten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Während der Hitzewelle - mehr als drei Tage mit mehr als 30 Grad Höchsttemperaturen - war demnach an jedem Tag die Zahl der Todesfälle in Wien um 13 Prozent höher als "normal". Besonders erhöht - um den Faktor 1,55 - war das Sterberisiko von männlichen Säuglingen. Doch wegen der geringen Zahl ergab sich daraus keine statistische Signifikanz.
->   Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
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Vorsorgeprogramme erforderlich
Das Fazit der Autoren: "Auch wenn die Folgen der Hitzewellen nicht so ausgeprägt waren wie in Frankreich und Südwesteuropa, war in Wien im Sommer 2003 die tägliche Sterblichkeit erhöht. Zumindest 130 Todesfälle hätten in diesem Jahr durch prompte medizinische Hilfe und rechtzeitige Aufklärung der Risikogruppen zum Verhalten bei extremer Hitze verhindert werden können.

Die Häufigkeit extremer Hitze-Episoden wird voraussichtlich als Folge der globalen Erwärmung zunehmen. Speziell auf die ältere Bevölkerung ausgerichtete Vorsorgeprogramme sind daher erforderlich."

[science.ORF.at/APA, 22.5.07]
->   Zentrum für Public Health (Medizinische Uni Wien)
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01.01.2010