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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Kohlendioxid-Emissionen steigen rasant an  
  Der weltweite Kohlendioxid-Ausstoß steigt schneller als befürchtet. Nach einer jüngsten Studie kletterte der Ausstoß von 2000 bis 2004 pro Jahr drei Mal so schnell wie in den 90er Jahren.  
Er wuchs damit stärker, als in den schlimmsten Szenarien des UNO-Klimarats Ende der Neunziger Jahre vorausgesagt wurde. Die Zuwachsrate sei in sich schnell entwickelnden Ländern wie China zwar am stärksten - Hautverursacher des menschengemachten Klimawandels seien aber die Industrieländer.
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"Global and regional drivers of accelerating CO2 emissions" von Michael R. Raupach et al. wird zwischen 21. und 25. Mai 2007 auf der Website der "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlicht (doi: 10.1073/pnas.0700609104).
->   Abstract (sobald online)
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Industrieländer emittieren 60 Prozent
"Auf die Industrieländer, die nur 20 Prozent der Weltbevölkerung präsentieren, entfallen fast 60 Prozent der derzeitigen Emissionen und 80 Prozent der seit der Industriellen Revolution in der Luft angesammelten Kohlendioxid-Emissionen", sagte der Hauptautor der Studie, Mike Raupach vom Global Carbon Project in Canberra (Australien). "Diese angesammelten Emissionen sind der Hauptgrund für den derzeitigen Klimawandel".

Von 1990 bis 1999 stieg der weltweite Kohlendioxid-Ausstoß um 1,1 Prozent pro Jahr. Von 2000 bis 2004 waren es jährlich bereits mehr als drei Prozent, heißt es in "PNAS". Die mittlere Kohlendioxid-Konzentration in der Luft lag im 18. Jahrhundert bei 280 ppm (Teile pro Million) und stieg bis 2005 auf 380 ppm.

Bisher nahmen Senken wie Ozeane und Wälder rund die Hälfte des vom Menschen produzierten Kohlendioxids auf. Nun gibt es Hinweise, dass diese Senken das bei dem wachsendem CO2-Ausstoß nicht mehr leisten können.
Keine Region spart CO2 ein
Der Zuwachs seit dem Jahr 2000 sei nicht nur durch das Bevölkerungswachstum und den wachsenden Kohlendioxidausstoß pro Kopf erklärbar. Keine Region der Welt vermindere derzeit ihren Kohlenstoffverbrauch pro Energieeinheit, heißt es in der Studie.

Die ärmeren Länder mit insgesamt 80 Prozent der Bevölkerung seien 2004 für 73 Prozent des Wachstums der Kohlendioxidemissionen verantwortlich gewesen. Insgesamt sind sie jedoch nur für nur 41 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich. Rechnet man den Beitrag der ärmeren Länder historisch, nämlich in Bezug auf die seit der Industriellen Revolution angesammelten Emissionen, liegt dieser nur bei 23 Prozent.

Der Klimawandel wird eines der Hauptthemen beim G8-Gipfel der Staats- und Regierungschefs vom 6. bis 8. Juni in Heiligendamm (Deutschland) sein.

[science.ORF.at/dpa, 22.5.07]
->   Treibhauseffekt - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010