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Krebs: Richtlinien für die Nachsorge bei Hausärzten  
  Nach der ersten Therapie werden viele Krebspatienten noch lange Zeit nachbetreut - vor allem von Hausärzten. Um diese Nachbetreuung zu standardisieren, wurde nun ein Konsensuspapier erarbeitet.  
Tumor-Erkrankungen immer öfter chronisch
In Österreich erkranken pro Jahr 35.000 Menschen an Krebs. Tumor-Erkrankungen werden immer öfter chronisch - die Patientinnen und Patienten leben viele Jahre mit der Erkrankung.

Das bedeutet aber auch, dass sie nach der Erstversorgung im Spital, nach den ersten Therapien und vielleicht Operationen lange Zeit weiter betreut werden - nicht nur von Krebsspezialisten, sondern vor allem vom Hausarzt, von Therapeuten, Angehörigen, Pflegekräften. "Integrierte Versorgung" heißt das Konzept dieser Zusammenarbeit.
Katalog mit empfohlenen Untersuchungen
Die Österreichische Gesellschaft für Allgemeinmedizin und renommierte Onkologen haben nun ein Konsensuspapier erarbeitet, anhand dessen Hausärzte ehemalige Krebspatienten besser nachbetreuen sollen.

Eine Art Katalog, welche Untersuchungen wann angeraten sind, schildert der Krebsspezialist Christoph Zielinski (Leiter der Klinik für Innere Medizin I am AKH und der Medizinischen Universität Wien) am Beispiel Brustkrebs:
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Fragen zum Brustkrebs
"Wie häufig wird die Mammographie gemacht? Wie häufig wird eine Lungenuntersuchung gemacht? Wie häufig wird die Brust untersucht? Wie häufig das Skelettsystem untersucht? Usw. Bei Brustkrebs sagen wir beispielsweise, dass alle Fälle einmal im Jahr eine Mammographie machen müssen; die Hochrisikofälle in Abständen von etwa einem halben Jahr eine Computertomographie z.B. von der Lunge und der Leber; Niedrigrisikofälle brauchen das seltener. Laboranalysen mit oder ohne bestimmte Zusatzuntersuchungen in gewissen Abständen."
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Ziel: Qualitätssicherung
So eine Standardisierung der Nachsorge sei im Konsensuspapier für die häufigsten Krebsarten zusammengefasst, sagt Zielinski. Das Ziel sei eine Qualitätssicherung ¿ "dass ein Patient beispielsweise in einer Allgemeinpraxis in Wien 2 dieselbe Nachsorge erhält wie an einem Spital".

Der Hausarzt wird quasi zur Erinnerungsstütze für den Patienten und zum "Koordinator" der Spezialuntersuchungen. Die neu zusammengestellten Richtlinien für Hausärzte werden demnächst veröffentlicht.

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 23.5.07
->   Österreichische Gesellschaft für Allgemeinmedizin
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01.01.2010