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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Risiko:dialog: Wie an den Klimawandel anpassen?  
  Wie man künftig mit den Konsequenzen des Klimawandels umgehen und sich daran anpassen könnte, wurde am Donnerstag im Rahmen der Initiative Risiko:dialog in Wien diskutiert.  
Ob Rekordhitze, Überflutungen oder extreme Dürre: Klimawandel findet statt - mit zahlreichen Folgen für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft.

Derzeit laufe die Anpassung daran in die falsche Richtung, kritisierten viele der rund vierzig Risiko:dialog-Teilnehmer aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft.
Klimaschutz für Privathaushalte zu teuer?
Ein Beispiel sind die Südfronten zahlreicher Pensionistenheime oder Krankenhäuser. Statt kostenintensiver Anpassungen im Baubereich, wird mit Klimaanlagen nachjustiert, die zusätzliche Energie verschlingen.

"Investitionen in den Klimaschutz sind zudem für viele Privathaushalte kaum leistbar", ergänzt Erwin Mayer von der Umweltschutzorganisation Greenpeace.
Sollen die Hauptverursacher zahlen?
Er fordert einerseits mehr staatliche Unterstützungen. Andererseits sollen laut Mayer die Hauptverursacher der CO2-Emmissionen zur Kasse gebeten werden - allen voran die Industrie und der Verkehr:

"Es gibt derzeit überhaupt keine Überlegungen oder Modelle, dahingehend, dass die großen CO2-Verursacher etwas dazu beitragen, dass die Opfer - sei es im österreichischen Kamptal oder im indischen Bangladesch - entweder entschädigt werden oder vom Schaden verschont bleiben. Etwa durch Dammbauten oder größere Schutzmauern," so Mayer im ORF-Radio.

Weiter Vorschläge aus dem Risiko:Dialog-Plenum zu mehr Klimaschutz bei Verkehr und Bauen: eine Kfz-Steuer, deren Höhe von zurückgelegten Kilometern abhängt, und finanzielle Unterstützungen, die umweltfreundliche Niedrigenergie-Bauten erschwinglich machen.
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Risiko:dialog in Ö1
Dem Klimawandel widmet sich auch der erste Schwerpunkt des "Risiko:dialogs", einer neuen Initiative von Radio Österreich 1 und dem Umweltbundesamt.
->   Der jüngste Beitrag in oe1.ORF.at
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Nationale Anpassungsstrategie fehlt
Der allgemeine Tenor der Risiko:dialogs lautete: Anpassung an den Klimawandel muss mit unterschiedlichen Klimaschutzmaßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasen einhergehen. Und das betrifft jeden Einzelnen, ebenso wie die verschiedenen Interessengruppen aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft.

Deshalb müsse man einen breiteren Konsens erarbeiten und über spezifische Einzelvorschläge zum Umgang mit Dürreperioden, flutartigen Niederschläge, Gletscherschmelze und Ressourcenknappheit hinaus denken.

Denn im Gegensatz zu anderen Ländern, etwa Finnland mit FINADAPT, hat Österreich noch keine nationale Anpassungsstrategie an die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels entwickelt. Aus dem Umweltministerium heißt es dazu, man arbeite seit kurzem daran.

Tanja Malle, Ö1 Wissenschaft, 25.5.07
->   Risiko:dialog
->   Greenpeace
->   Finnische Anpassungsstrategie FINADAPT
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Klimawandel: Letztlich bezahlt jeder einzelne (21.5.07)
 
 
 
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01.01.2010