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EU ist größter Importeur wilder Tiere und Pflanzen  
  Die Europäische Union ist einer neuen Studie zufolge der weltweit größte Importeur wilder Pflanzen und Tiere. Der Großteil entfällt auf legalen Handel, der im Jahr 2005 einen Wert von 93 Milliarden Euro erreicht hat.  
Für die Untersuchung von "Traffic", dem Artenschutzprogramm von WWF und der Weltnaturschutzunion IUCN, wurden Umfang und Menge des Wildartenhandels in der EU untersucht.

Besonders beliebt seien Tropenholz, Kaviar und exotische Tiere, vor allem lebende Reptilien, erklärte "Traffic"-Experte Volker Homes am Mittwoch im Vorfeld der Artenschutzkonferenz vom 3. bis zum 15. Juni im niederländischen Den Haag.
7.000 Fälle von Wildartenschmuggel in zwei Jahren
Geschmuggelt würden vor allem bedrohte Arten, stellt die Studie fest. Zwischen 2003 und 2004 hätten die Behörden in der EU mehr als 7.000 Fälle von Wildartenschmuggel mit insgesamt mehr als 3,5 Millionen Exemplaren aufgedeckt, die unter das Artenschutzübereinkommen fielen. Besonders Reptilien stünden in Europa hoch im Kurs.
Schlangen, Eidechsen un Krokodile
Von 2000 bis 2005 wurden nach Schätzungen von "Traffic" außer 300.000 Schlangen für den Tierhandel rund 3,4 Millionen Eidechsen, 2,9 Millionen Krokodile und 3,4 Millionen Schlangenhäute nach Europa importiert - allesamt Arten, die durch das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) geschützt sind und nur streng kontrolliert gehandelt werden dürfen.
Tropenhölzer und Kaviar
Im genannten Zeitraum führte die EU zudem 424 Tonnen Kaviar ein - das sei mehr als die Hälfte der weltweiten Importe. Auch im Verbrauch von Tropenhölzern liege Europa vorn.

Allein 2004 importierte die EU über zehn Millionen Kubikmeter Tropenholz aus Afrika, Südamerika und Asien im Wert von rund 1,2 Milliarden Euro.
Besondere Verantwortung Europas
"Die hohe Nachfrage der Europäer hat enorme Auswirkungen auf Mensch und Natur in allen Ecken der Welt", sagte Homes.

"Die EU muss aufpassen, dass ihr Hunger nach dem Besonderen nicht zur Ausbeutung der Wildnis führt. Als größter Markt für Wildarten trägt sie eine große Verantwortung."

[science.ORF.at/APA/dpa, 31.5.07]
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01.01.2010