News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima .  Leben 
 
Walfangtagung: Sieg der Tierschützer  
  Mit einem klaren Sieg der Walschützer ist die 59. Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) in Alaska zu Ende gegangen. Die Gegner eines kommerziellen Walfangs stimmten mit 37 zu vier Stimmen für die Beibehaltung des weltweiten Jagdverbots auf große Meeressäuger. Die Walfangländer boykottierten das Votum, als sich ihre Niederlage abzeichnete.  
Neue Stimmverhältnisse
Der Stimmenvorteil stammt von fünf neuen IWC-Mitgliedern - Zypern, Griechenland, Kroatien, Slowenien und dem lateinamerikanischen Ecuador, die sich der Walfangkommission seit 2006 anschlossen und damit das Blatt zu Gunsten der Walschützer wendeten.

Die Bestätigung des Walfangmoratoriums in Anchorage hebt eine Erklärung der zuvor letzten Jahrestagung auf, die sich mit einer Stimme Mehrheit für eine Wiederaufnahme des Walfangs ausgesprochen hatte.
Japan zieht Antrag zurück
Unter dem Druck der Walschützer zog Japan kurz vor Tagungsende den wegen Stimmenmangels zum Scheitern verurteilten Antrag zurück, auch japanischen Küstenbewohnern das Recht auf den Walfang zur Existenzsicherung zu gewähren.

Dieser so genannte Subsistenzwalfang erlaubt einigen Ureinwohnern, eine begrenzte Anzahl von Walen zum eigenen Verzehr zu jagen. Dagegen halten die Walschützer, dass der Lebensstandard in japanischen Küstenorten nicht vergleichbar mit dem der indigenen Völker in Alaska, Grönland und Russland sei.
Jagderlaubnis für Inuit
Dafür wurde Grönlands Inuit erlaubt, künftig mehr Zwergwale zur Existenzsicherung zu jagen. Nach einem Beschluss vom Donnerstag darf Grönlands wachsende indigene Bevölkerung künftig 200 - statt bisher 175 - Zwergwale erlegen, dazu 19 Finnwale und ab 2008 erstmals auch zwei Grönlandwale. Dafür verzichtete die dänische Regierung für Grönland auf die Jagderlaubnis für zusätzlich geforderte zehn Buckelwale.

Grönland ist teilautonomes dänisches Außengebiet. Die IWC-Wissenschaftskommission geht davon aus, dass noch etwa 180.000 Zwergwale im Atlantik leben und weitere 700.000 in der Antarktis. Dagegen glauben die Wissenschaftler, dass sich Buckelwale noch nicht so weit regeneriert haben, um wieder zur Jagd freigegeben werden zu können.
Japan überlegt IWC-Ausstieg
Es sei sehr gut möglich, dass Japan seine Rolle in der Walfangkommission von Grund auf überdenke, kündigte der japanische Gesandtschaftsführer Akira Nakamae nach Abschluss der IWC-Jahrestagung im US-Bundesstaat Alaska am Donnerstag (Ortszeit) an. Möglicherweise werde sein Land sich sogar aus der Kommission zurückziehen "und eine neue Organisation gründen", sagte Nakamae.

Japan nützt ein rechtliches Schlupfloch, indem es jährlich etwa tausend Wale zu "wissenschaftlichen" Zwecken jagt und das Fleisch anschließend verkauft. Japan und Island sind die einzigen Länder, die zu wissenschaftlichen Zwecken Wale fangen.

[science.ORF.at/APA/AFP/dpa, 1.6.07]
->   International Whaling Commission
->   Wale - Wikipedia
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima .  Leben 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010