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"Collective Research": Wenn Tätowierer forschen  
  Im Rahmen von "Collective Research" forschen derzeit Tattoo-Studios in Österreich, Deutschland und Belgien mit Instituten in diesen Ländern an unschädlichen Farben für Tattoos und permanentes Make-up.  
"Collective Research" ist eine Forschungskooperation speziell für Klein- und Mittelbetriebe (KMU), die der Geschäftsführer der Austrian Cooperative Research (ACR), Johannes Jäger, in Österreich "viel stärker positionieren" will, wie er im Gespräch mit der APA erklärte.
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"Collective Research"
"Collective Research"-Projekte können über die EU-Forschungsrahmenprogramme oder mit nationalen Mitteln über das ERA-NET-Programm CORNET gefördert werden. Derzeit laufen laut Jäger drei "Collective Research"-Projekte mit österreichischer Beteiligung, drei weitere sind in Vorbereitung.
->   Informationen bei der Forschungsförderungsgesellschaft
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Ein-Personen-Betriebe können nicht forschen
Tätowieren ist in, doch der permanente Körperschmuck birgt auch Gesundheitsrisiken in sich. Die Farben können nicht nur Bakterien-, Viren- oder Pilzinfektionen verursachen, sie können auch gesundheitsschädliche Schwermetalle beinhalten, so Jäger.

Doch bisher gibt es in der EU keinerlei Inhaltsanalysen und Hygienestandards für die Tattoo-Farben. Forschung können sich die oft als Ein-Personen-Betriebe geführten Studios alleine nicht leisten.
Tätowierer über "User Comitees" eingebunden
Von rot-weiß-roter Seite arbeitet das zur ACR zählende Österreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) in dem Projekt gemeinsam mit heimischen Tatoo-Studios. Während ein deutsches Institut die Auswirkungen der Farben auf den Körper untersucht, ist das OFI für die Analyse der Farben zuständig.

Die Tätowierer sind über so genannte "User Comitees" eingebunden, die sich mindestens zwei Mal im Jahr treffen und das Projekt nach ihren Bedürfnissen steuern können, erklärt Jäger das Prinzip dieser Forschungskooperation. Über die KosmetikerInnen-Innung sollen die Ergebnisse des Projekts allen Tätowierern zugänglich gemacht werden.
Weiteres Projekt mit Auto-Zulieferern
In einem weiteren derartigen Projekt ("High Performance Manufacturing") arbeiten kleine Auto-Zulieferer gemeinsam mit der Technischen Universität Wien an einer Informationsdatenbank über Einsatz und Wartung von Werkzeugen für computergestützte Metallbearbeitungsmaschinen für verschiedene Materialien.

"Kein einziger dieser Betriebe könnte sich alleine das notwendige Know-how leisten, das durch die internationale Bündelung von Wissen, Ressourcen und Erfahrung in dem Projekt entsteht", so Jäger.

[science.ORF.at/APA/dpa, 5.6.07]
->   Austrian Cooperative Research (ACR)
->   Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI)
 
 
 
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01.01.2010