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Ergänzungsmittel wappnen Mäuse gegen Umweltgift  
  Mäuse bekamen vor und während ihrer Schwangerschaft im Laborversuch Vitamin B, Folsäure und Cholin zu fressen. Das Resultat: Ihr Nachwuchs reagierte auf das Umweltgift Bisphenol A nicht empfindlich.  
Bisphenol A, ein Stoff, der oft in Plastikprodukten enthalten ist, gilt an sich als Krebs erregend und verursacht Fortpflanzungsprobleme.

Doch die speziellen Nahrungsergänzungsmittel schalteten bei Mäusen das auf Bisphenol A empfindliche Gen einfach aus, sagte Randy Jirtle von der Duke University in North Carolina anlässlich des Kongresses "Consequences from Epigenetics for Nutrition, Environmental and Public Health" Anfang Juni in Wien.
"Beim Menschen wohl ganz anders"
Der Molekulargenetiker betont, dass man die Ergebnisse der Mausversuche nur schwer auf den Menschen übertragen kann. Denn bei der Maus kann man andere Gene von außen ein- bzw. ausschalten als beim Menschen:

"Interessant ist, dass sich bei Maus und Mensch nur etwa 25 Prozent dieser Gene überschneiden. Wir Menschen verfügen damit über eine ganz andere Gruppe an ein- und ausschaltbaren Genen. Das heißt: Sollten wir vermuten, dass einige davon an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sein, werden wir dazu kaum Versuche an der Maus durchführen können."
Sehr selten und schwer zu finden
Derzeit sind bei der Maus rund 80 solcher Gene mit Ein- und Ausschaltknopf bekannt, beim Menschen etwa 40. Die Forscher vermuten, dass die tatsächliche Zahl dieser Gene fünf bis sieben Mal höher ist. Doch selbst das wäre nur ein kleiner Bruchteil des gesamten menschlichen Erbgutes.

Tanja Malle, Ö1 Wissenschaft, 5.6.07
->   Jirtle Laboratory
Mehr über Bisphenol A in science.ORF.at:
->   Östrogen-Chemikalien in Plastik verformen Prostata (3.5.05)
 
 
 
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01.01.2010