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Forscher analysierten Gene von 17.000 Menschen  
  In einer großen Studie mit rund 17.000 Probanden haben britische Forscher etliche Gene identifiziert, die bei Diabetes, Bluthochdruck oder anderen Krankheiten eine Rolle spielen.  
Aus den Ergebnissen ließen sich nun neue Ansätze für mögliche Therapien ableiten, schreiben Wissenschaftler des britischen Wellcome Trust in einer aktuellen Studie.
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Die Studie von Peter Donnelly von der Universität Oxford und Kollegen ist in "Nature" erschienen.
->   Nature
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Vergleich von Genen kranker und gesunder Menschen
Die Forscher haben das Erbmaterial von jeweils 2.000 Menschen mit einer von sieben häufig vorkommenden Erkrankungen analysiert. Dazu zählten neben Diabetes und Bluthochdruck auch die Darmerkrankung Morbus Crohn, koronare Herzkrankheiten, rheumatische Arthritis und manisch-depressive Erkrankungen.

Zum Vergleich nutzten die Forscher Proben von 3.000 Gesunden. Auf diese Weise identifizierten sie Genvarianten, die jeweils bei Kranken, aber seltener oder gar nicht im Erbgut gesunder Menschen vorkamen.
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Projekt mit 200 Forschern
Die Studie ist Teil des "Case Control Consortiums" des Wellcome Trust, einem Projekt zur Erforschung der genetischen Grundlagen von Krankheiten. Daran sind 200 Wissenschaftler Dutzender britischer Universitäten beteiligt.

In den vergangenen zwei Jahren wurden bei dem Projekt nach Angaben des Wellcome Trust rund zehn Milliarden Bausteine des Erbmaterials DNA untersucht. Mehrere Ergebnisse wurden bereits veröffentlicht, zum Beispiel über die genetischen Grundlagen der Fettleibigkeit und von Typ-2-Diabetes. Noch in diesem Jahr sollen Studien zu Tuberkulose, Brustkrebs und Multipler Sklerose folgen.
->   Case Control Consortium (Wellcome Trust)
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Link zwischen Typ-1-Diabetes und Morbus Crohn
Die Forscher fanden beispielsweise vier Abschnitte des Erbmaterials, die bei der Veranlagung für Typ-1-Diabetes (Jungenddiabetes) eine Rolle spielen. Zudem entdeckten sie drei Gene, die mit Morbus Crohn in Zusammenhang stehen, einer chronischen, entzündlichen Darmerkrankung.

Zum ersten Mal sei außerdem ein Gen gefunden worden, dass für beide Krankheiten Bedeutung habe, schreiben die Forscher. "Der Link zwischen Typ-1-Diabetes und Morbus Crohn ist eine der aufregendsten Entdeckungen des Consortiums", erklärt Mitautor John Todd von der Universität Cambridge.
Beteiligung verschiedener Gene
Die Analyse zeigte, dass an der Ausprägung manisch-depressiver Erkrankungen viele verschiedene Gene beteiligt sind, die jedes für sich das Risiko ein bisschen erhöhen können. Ähnliches gelte für den Bluthochdruck, der von etlichen Faktoren beeinflusst werde, schreiben die Forscher.

[science.ORF.at/APA/dpa, 6.6.07]
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01.01.2010