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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Neuester Trend: Klimafreundlicher Speiseplan  
  Erst waren es die bösen Fette, dann die falschen Kohlenhydrate, jetzt sollen die umweltschädlichen Bestandteile vom Speiseplan des bewusst lebenden US-Bürgers verbannt werden. Mit der "Diät gegen globale Erwärmung" wollen die Kalifornier - in mancher Hinsicht die Trendsetter jenseits des Atlantiks - nicht nur den überflüssigen Kilos, sondern auch den klimasündigen Faktoren im Essen zu Leibe rücken.  
"Die Forschung zeigt, dass die Wahl unserer Lebensmittel genau so positiv wirken kann wie Hybrid-Autos oder Energiesparlampen", sagt Eugene Cordero, Meteorologie-Professor in San José und Miterfinder der Diät.
Verarbeitung kostet Energie
Wenn Nahrung auf dem Teller der Menschen gelandet ist, erläutern Cordero und die Köchin Laura Stec, ist sie schon industriell verarbeitet, verpackt und transportiert worden. All diese Vorgänge verbrauchen Energie.

Ihre Antwort: lokal hergestellte Produkte essen, biologischen Anbau bevorzugen, der jahreszeitlichen Produktion folgen, durch Großeinkäufe weniger Verpackung verbrauchen und einige Lebensmittel selber herstellen.
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Lebensmittel verbrauchen 17 Prozent der fossilen Energie
Eine Studie der Abteilung für Geophysik der Universität Chicago aus dem Jahr 2006 zeigt, dass die Lebensmittelherstellung in den USA 17 Prozent des Verbrauchs an fossilen Energien ausmacht. Ein Bericht der UNO aus demselben Jahr weist auf den Fleischverzehr hin: Weltweit sind demnach Nutztierherden für 18 Prozent des Treibhauseffektes verantwortlich.
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Böser Mais
Fleisch sollte immer seltener auf dem Einkaufszettel stehen: "Die Rinder in den USA werden größtenteils mit Mais ernährt, ein Getreide, das sehr viel Kohlendioxid erzeugt", weiß Stec. "Mais laugt den Boden aus und erfordert große Mengen an Dünger", fügt Cordero hinzu.

Konkrete Rezepte gibt es auch. So hat Stec eine Gemüsepfanne mit grünem Tee, Tofu, Naturreis und Gerste entwickelt oder auch Crostini mit Freilandrindfleisch auf einem Bett von Ruccola und grünem Pfeffer.
Rückkehr zu den Wurzeln
Das Ganze sei keine überdrehte Modeerscheinung, versichert Stec, sondern lediglich "eine Rückkehr zu den Wurzeln, zu den Zeiten, als wir auf unsere Nahrung Acht gaben, sie wertschätzten und auch noch etwas Zeit darauf verwendeten, sie selber vorzubereiten".
Überzeugendes Umweltargument
Angesichts der grassierenden Fettleibigkeit in den USA und der Sorge vieler Menschen um schlanke Linie und Gesundheit glauben die beiden Experten, dass sie nicht nur die fortschrittlichen Kalifornier, sondern auch die gesamten USA überzeugen können.

Das Umweltargument solle diejenigen überzeugen, "die noch zwischen einem billigen Hamburger und Vollwertmüsli oder Gemüse zögern", zeigt sich Stec optimistisch.

[science.ORF.at, 12.6.07]
->   Laura Stec
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->   Das Stichwort Klimawandel im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010