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Arktis: Klimawandel beschleunigt Frühlingsbeginn  
  Der Frühlingsanfang im äußersten arktischen Norden verschiebt sich als Folge des Klimawandels immer weiter nach vorn. In Grönland beginnt der Frühling 14,5 Tage früher als noch vor zehn Jahren.  
Dies sei eine erneute "Frühwarnung" aus der für die globale Erwärmung besonders anfälligen Arktis für den Rest des Planeten, schreibt der Biologe Toke T. Hoye von der Universität Arhus.
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Die entsprechende Studie "Rapid advancement of spring in the High Arctic" ist in der Fachzeitschrift "Current Biology" (Bd. 17, S. 449; 19.6.07) erschienen.
->   Current Biology
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Änderung bei Wachstum, Blüte und Eierlegen
Hoyes Team hatte in einer Langzeitstudie von 1996 bis 2005 rund um die Forschungsstation Zackenberg im nordöstlichen Grönland systematisch das Verhalten von Pflanzen, Schmetterlingen, Vögeln und anderen Tierarten zum Ende des Winters erforscht.

Dabei ergab sich über zehn Jahre eine Vorverlegung von frühlingsgebundenen Entwicklungen oder Aktivitäten wie Wachstum, Blüte und Eierlegen um durchschnittlich 14,5 Tage.
Zum Teil noch früheres Winterende
Bild: Current Biology
Cover von "Current Biology"
Bei einigen Arten ermittelten die Dänen sogar eine Vorverlegung um mehr als 30 Tage.

Für Europa haben ähnliche Studien einen im Durchschnitt um 2,5 Tage und weltweit einen um 5,1 Tage früheren Frühlingsanfang über zehn Jahre ermittelt.

"Unsere Studie bestätigt, dass sich die Jahreszeiten verändern. Hier geht es nicht einfach nur um ein oder zwei warme Jahre, sondern um einen Trend über ein ganzes Jahrzehnt", sagte Hoye.
Neue Probleme könnten entstehen
Die "extrem schnelle" Vorverlegung von Blüte, Wachstum und Eierlegen in der nördlichen Arktis sei umso überraschender, als die komplette Sommersaison hier nur drei bis vier Monate dauere.

Klimabedingte Verhaltensunterschiede von Pflanzen und Tieren könnten zu neuen Problemen führen, weil "das komplexe Netz der gegenseitigen Artenabhängigkeit zerrissen wird".

[science.ORF.at, 18.6.07]
->   Toke T. Hoye
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01.01.2010