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Zelltherapie: Kdolsky "wirklich sauer"  
  Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (ÖVP) hat in einem Zeitungsbericht Kritik an zwei Wiener Ärzten geäußert, die Stammzellentherapie kürzlich als neue Waffe gegen Krebs propagiert hatten.  
Sie sei "wirklich sauer", wird die Politikerin in der Dienstagsausgabe der Zeitung "Österreich" zitiert. "Die Patienten sind total verunsichert, rufen mit großen Erwartungen bei ihren Ärzten an und müssen sich am Ende doch damit abfinden, dass die Zelltherapie noch sehr umstritten ist."
"Mit Hoffnungen und Ängsten gespielt"
"Es ist eine Gemeinheit, wie hier mit den Hoffnungen und Ängsten der Betroffenen gespielt wird", so Kdolsky in dem Bericht. Die involvierten Ärzte - Gynäkologie-Endokrinologe Johannes Huber und sein Kollege Sepp Leodolter - sollten die Öffentlichkeit nicht verunsichern.

Es sei ein Problem, "wenn die Eitelkeit mancher Ärzte zu einer öffentlichen Diskussion führt und falsche Hoffnungen geweckt werden."

Nach heftiger Kritik an Huber als Vorsitzenden der Bioethikkommission wurde der Mediziner am Montagnachmittag von Staatssekretärin Heidrun Silhavy (SPÖ) ins Bundeskanzleramt zu einem rund einstündigen Gespräch gebeten. Es bestehe kein akuter Handlungsbedarf, Maßnahme gebe es derzeit nicht, sagte die Sprecherin von Staatssekretärin Silhavy am Abend zur APA.
Studien werden evaluiert
Hubers Studien würden derzeit vom Weisenrat der Universität Wien sowie der ärztlichen Direktion des AKH evaluiert und beurteilt. Dieses Ergebnis gelte es abzuwarten, man wolle sich nicht in medizinische Diskussionen einmischen, so die Sprecherin.

Die Untersuchungen der Studien sollen etwa ein Monat dauern und wurden von der Universität sowie dem AKH eingeleitet.

Ulrich Körtner, selbst Mitglied der Bioethikkommission und Vorstand des Wiener Instituts für Ethik und Recht in der Medizin, hatte Huber am Sonntagabend in der ORF-Diskussionssendung als "Belastung" für das Gremium bezeichnet. Körtner legte Huber dabei nahe, darüber nachzudenken, ob er bei der anstehenden Neubesetzung des Gremiums noch mitmachen wolle.

[science.ORF.at/APA, 26.6.07]
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01.01.2010