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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Erderwärmung trocknet arktische Seen aus  
  Umweltforscher schlagen Alarm: Im hohen Norden Alaskas verdunsten durch den Klimawandel Jahrtausende alte Seen und Teiche. Dieser Verlust könnte schwerwiegende Folgen für die Tierwelt haben.  
Die kleinen Gewässer stellten in einigen Polarregionen die wichtigste Wasserquelle dar. Die kanadischen Forscher, die am Kap Herschel auf Ellsmere Island seit 24 Jahren Dutzende von Seen studieren, fanden etliche davon im vergangenen Sommer ausgetrocknet und andere dramatisch geschrumpft vor.
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Die Studie "Crossing the final ecological threshold in high Arctic ponds" von John Smol (Queen's University) und Marianne Douglas (University of Alberta) ist in den "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) erschienen (DOI/10.1073/pnas.0702777104).
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Etliche Seen wegen Verdunstung nicht mehr zu retten
In früheren Artikeln, unter anderem im US-Fachjournal "Science", hatten John P. Smol von der Queen's University in Kingston (Provinz Ontario) und Marianne S.V. Douglas von der University of Alberta in Edmonton das Team das Alter dieser Gewässer auf Tausende von Jahren bestimmt.

In ihrer aktuellen Untersuchung heißt es nun, dass etliche Seen wegen der Verdunstung in den Sommermonaten ökologisch am Boden und nicht mehr zu retten seien.
Auch benachbarte Sümpfe betroffen
Die über Alaskas hohen Norden verstreuten Seen sind den Forschern zufolge Brennpunkte des Artenreichtums. Sie böten Vögeln, Insekten und vielen anderen Tieren den nötigen Lebensraum. Ihr Rückgang oder sogar Verlust werde sich auf das gesamte Ökosystem der arktischen Landstriche auswirken, schreiben Smol und Douglas.

Betroffen sind ihren Angaben nach auch benachbarte Sümpfe. Hätten sie in den 1980er Jahren noch hüfthohen Wasserschutz zum Durchwaten erfordert, seien sie heute teilweise so trocken, dass man sie mit einem einzigen Streichholz anzünden könnte.
"Waren zu optimistisch"
"In der Vergangenheit sind Forscher wie wir mit unserer Warnung vor der globalen Erwärmung häufig als Panikmacher verurteilt worden", sagte Smol.

"Heute glauben wir, dass wir noch viel zu optimistisch waren. Die Geschwindigkeit und das Ausmaß, mit denen sich die Umwelt verändert, sind dramatischer, als wir es uns vorgestellt haben."

[science.ORF.at/APA/dpa, 3.7.07]
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01.01.2010