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Neues aus der Welt der Wissenschaft |
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Studie: Männer genauso geschwätzig wie Frauen |
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| | | Dass Frauen ständig schnattern, während Männer ihre Kommunikation auf wenige Worte beschränken, ist laut einer Analyse US-amerikanischer Psychologen eine "Legende". Sie zählten die Worte, die von knapp 400 Versuchspersonen täglich gesprochen wurden - und fanden keinen relevanten Unterschied zwischen den Geschlechtern. |
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Jedoch stießen die Forscher auf große Unterschiede zwischen den Individuen. So äußerte der schweigsamste Mann gerade mal 500 Worte am Tag, während der redelustigste auf 47.000 kam.
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Die Studie "Are Women Really More Talkative Than Men?" von Matthias Mehl (Universität Arizona) und Kollegen ist am 5. Juli 2007 in "Science" erschienen (Band 317, S. 82; doi: 10.1126/science.1139940). |
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 Abstract |
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Legende hält sich hartnäckig |
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Es klingt fast ein bisschen Ärger in der "Science"-Publikation von Matthias Mehl und Kollegen durch: Die Behauptung, dass Frauen mehr redeten als Männer, werde durch die ständige Wiederholung mittlerweile fast schon wie eine Tatsache wahrgenommen. Verstärkt worden sei diese "urban legend" durch die Neurowissenschaftlerin Louann Brizendine, die in ihrem Buch 2006 erschienen Buch "The female brain" behauptet, dass Frauen täglich 20.000 Wörter gebrauchen würden, während Männer mit 7.000 durchkommen.
Diese "Fakten" seien bereitwillig von vielen Medien wiedergegeben worden - obwohl es dafür keinen wissenschaftlichen Beleg gebe, so Mehl und Kollegen in "Science". Das Problem sei bisher die Messmethode gewesen, denn es sei kaum kontrollierbar, ob die Versuchspersonen einen Recorder einfach abdrehen.
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EAR hörte mit
Das Forscherteam entwickelte deshalb ein eigenes Gerät, einen "elektronisch aktivierten Recorder" (EAR). Es handelt sich dabei um ein kleines Gerät, das die Versuchspersonen bei sich trugen und das sich alle 12,5 Minuten einschaltete, um alles in seiner Umgebung - inklusive Gespräche - 30 Sekunden lang aufzunehmen. Die Personen bemerkten nicht, wann sich EAR zuschaltete. Am Ende wurde die Wortzahl pro Teilnehmer auf den Tag hochgerechnet. |
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Keine statistisch relevanten Unterschiede
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210 Frauen und 186 Männer - allesamt Studenten an verschiedenen Unis in den USA und Mexiko - stellten sich für den Versuch zur Verfügung. Die Ergebnisse: Es konnten zwar Unterschiede zwischen den Geschlechtern festgestellt werden, allerdings sind sie zu gering, um statistisch relevant zu sein (siehe Tabelle oben).
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Schwankungen innerhalb desselben Geschlechts |
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"Männer und Frauen sind etwa gleich gesprächig sind und geben pro Tag durchschnittlich 16.000 Worte von sich", schreiben die Forscher. Erstaunlich waren hingegen die Unterschiede in der "verbalen Aktivität" einzelner Menschen, die offenbar auf der Persönlichkeit der Individuen basieren.
So erstreckte sich die Bandbreite innerhalb des "starken Geschlechts" von 500 Worten, dem Tagessatz des schweigsamsten Studienteilnehmers, bis zu 47.000 Worten, dem Redeschwall seines gesprächigsten Geschlechtsgenossen.
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Klischee in dieser Studie widerlegt |
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Während die Wissenschaftler mit ihrer Messmethode höchstzufrieden sind, räumen sie ein, dass sie die Studie erst noch auf andere Bevölkerungskreise ausdehnen will, bevor sie zu einer endgültigen Aussagen gelangt. In ihrem Sample haben sich nur Studierende befunden.
Aber zumindest für diese knapp 400 Personen kann gesagt werden: Das Klischee, dass Frauen den ganzen Tag schnattern, während Männer sich auf wenige kurze Hauptsätze beschränken, stimmt nicht.
[science.ORF.at/APA/dpa, 5.7.07]
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Mehr über die Unterschiede zwischen Mann und Frau in science.ORF.at:
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01.01.2010 |
